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Ancona – Eine Hafenstadt mit Charme

Reisebericht    

Durch die Nacht in Weeze etwas übermüdet und mit leichtem Kopfschmerz machte ich mich aufgrund des schlechten Wetters zunächst auf die Suche nach einem WiFi-Spot in Ancona. Mc Donalds kommt hier nicht in Frage da er weit außerhalb liegt.

Der Hafen und die Altstadt von Ancona liegen etwa zehn bis 15 Minuten zu Fuß vom Bahnhof weg – bei Regen kommt einem das durchaus lang vor. Zunächst organisierte ich mich eine Karte und Informationsbroschüre in der am Eingang zur Altstadt gelegenen Touristeninformation.

Als ich gerade wieder herauskam, fing es wieder an zu regnen – so dass ich mich erst einmal in die kleine nahe dem Hafen gelegene Pizzeria Peperosa zurückzog und Online ein paar Dinge erledigte. Das war dabei gar nicht so einfach, denn die Bedienung sprach kein Englisch, obwohl die Pizzeria direkt am Hafen lag.

Erst nach einer Weile und einigen schon fast verzweifelten Versuchen mich in das Netzwerk einzuloggen , konnten mir andere – kurz nach mir eingetroffene Gäste – weiterhelfen, so dass ich online gehen konnte. Vom Preis-Leistungsverhältnis kann ich das Restaurant aber in jedem Fall weiterempfehlen. Denn für 1€ gab es nicht nur ein Stück Pizza sondern natürlich auch WiFi: Ein Internetcafé ist teurer – und das ganz ohne Pizza.

Am späten Mittag wurde es dann freundlicher und sogar die Sonne kam raus: und Ancona zeigte sich von seiner besten Seite. Besonders beeindruckend ist die Altstadt die auf einem kleinen Hügel oberhalb des Hafens gelegen ist.

Die Kathedrale San Ciriaco und der dazugehörige Campanile und der alte Bischofssitz liegen am Ende des Alstadthügels auf einem der höchsten Punkte und überstrahlen die Altstadt. Vom Vorplatz hat man eine schöne Aussicht auf das geschäftige Treiben im Hafen, wo Frachtschiffe und die großen Fähren nach Griechenland und Kroatien abfahren, wobei jetzt natürlich im Schiffsverkehr schon Nebensaison ist.

Ich laufe durch die sehr ruhige Fußgängerzone – die Fiesta ist zu spüren, viele Geschäfte haben am späten Mittag geschlossen. Der Piazza Roma ist das Zentrum der Einkaufsstraße in der Altstadt und mit dem schönen Brunnen Quattro Cavalli auch sehr sehenswert.

Am Ende des Platzes ist ein weiterer mit schönen Masken geschmückter Brunnen der Pellegrino Tibaldi zugeschrieben wird und etwa aus dem Jahr 1560 stammt. Der Platz rund um den sehenswerten Regierungspalast und die Kirche St. Domenico war mein nächster Punkt, bevor ich mich aufwärts in Richtung der Kathedrale machte.

Mittlerweile war der Himmel blau, und es angenehm warm, so dass ich mich entschied in dem kleinen Park mitten auf dem Hügel mit schöner Sicht auf die Kathedrale auf der einen und das Meer mit seiner Steilküste auf der anderen – der dem Hafen abgewandten Seite.

Leider immer noch mit Kopfschmerzen ging es weiter nach zur Kathedrale, mit einer schönen Aussicht. Aber auch die Kathedrale San Ciriaco selbst ist sehenswert und reich geschmückt.

Danach war es schon Zeit den Rückweg anzutreten, da ich am Anfang des Tags wegen des schlechten Wetters viel Zeit verloren hatte, und es bereits dunkel wurde, und es für mich an der Zeit war meinen Host zu treffen.

Francesco – ein typisch italienischer Name. Ich rief Francesco an, und er bot an mich am Bahnhof abzuholen. Eigentlich hätte ich noch etwas unternehmen wollen, doch wegen der Kopfschmerzen ließ ich es heute ruhiger antreten.

Francesco kochte noch echte italienische Pasta und wir unterhielten uns lange über Italien, Berlusconi und das Reisen. Francesco ist ein anderer Reisetyp: Statt mit dem Flieger reist er mit seinem Motorrad durch ganz Europa. Nach Griechenland, in die Türkei oder in das Baltikum.

Sicherlich auch eine reizvolle Erfahrung: Nicht nur über den Wolken, sondern auch auf dem Motorrad durch die weiten Europas ist die Freiheit „fast grenzenlos“. Francesco ist jedenfalls super nett. Dennoch bin ich an diesem Abend nicht der beste Gesprächspartner, da die Kopfschmerzen stärker werden und ich froh bin ins Bett gehen zu können.
(C)

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