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Kajaktour auf der Weser

Reisebericht    



An Kilometer 0 der Weser starteten wir unsere Tour und sollten nun 6 Tage unterwegs sein, bis wir das erste Endziel in Holzminden erreichten. Wo Werra und Fulda sich küssen …

so lautet der Spruch an der Weserquelle in Hann. Münden, einem Ort in Hessen, an dem es sehr viele Fachwerkhäuser gibt.

Innenstadt Hann. Münden, Deutschland

Wir ließen unser altes Kajak dort ins Wasser, voll bepackt mit Profiant, Zelt, Schlafsäcken und allem fuhren wir endlich los. Von hier aus ging es ersteinmal wenige Kilometer durch Weidefläche und an einem kleinen Schlösschen vorbei.

Wir fuhren bis zum Abend, kamen zu einem Kloster und legten dann am Rand der Weser an, um uns einen geeigneten Platz zu suchen, wo wir schlafen konnten.

Das Kloster heißt Benediktinerkloster Bursfelde und liegt direkt an den Ufern des Flusses. Dabei achteten wir darauf, dass wir dort auch ein kleines Feuer entzünden konnten. Da wir auf keinen Campingplatz wollten, wählten wir einen kleinen Anlegesteg mitten im Grünen und breiteten uns dort aus.

Das Kajak wurde an dem Steg befestigt und das kleine Zelt mit den Stangen aufgebaut. Dort breiteten wir unsere Schlafsäcke aus und machten ein Feuer unter dem Espitkocher.

Die erste Nacht war also schon einmal kostenlos, da wir keinen Campingplatz angesteuert hatten. Ich besuchte die Kirche des Klosters und danach aßen wir zu Abend. Es gab Gulasch, abgepackt in einer kleinen Goldenen Schale, die wir einfach auf den Espitkocher stellten. Es war ruhig an den Ufern der Weser, wir hatten unseren Profiant mittlerweile wieder auf dem Boot verstaut und sahen durch den Zelteingang die Sterne leuchten. Natürlich hatten wir auch eine Kaffeekanne im Gepäck, auf der wir Kaffee und Tee zubereiten konnten. Wie das Abendessen, so machten wir auch unser Frühstück vor Ort, bevor die Fahrt weiterging.

Ausgeschlafen an der frischen Luft und mitten in der Natur starteten wir also den zweiten Tag unserer Kajaktour. Das Wetter war nicht zu heiß und es regnete auch nicht, wir hatten also Glück.

   Schönes Bad Karlshafen

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Kajak schon kurz nach Morgengrauen weiter und erreichten am Mittag die Stadt Bad Karlshafen.

Dies ist eine Kurstadt mit einem tollen Stadtzentrum, in dem es viele Möglichkeiten zum Einkaufen gibt.

Der Campingplatz, auf dem wir heute schlafen wollten war sehr günstig und kostete für uns und unser Zelt nur knappe 12 Euro. Wir konnten die Duschen nutzen, aßen Abends in einem Restaurant eine Kleinigkeit und besuchten die Stadt, in dem wir quer über die Weserbrücke direkt ins Stadtzentrum liefen.

Außerdem gab es einen Aldi direkt neben dem Campingplatz, in dem wir unseren Profiant auffrischen konnten. Wir kauften Obst und Gemüse für günstige Preise und hatten danach nur einen Einkaufszettel von 15 Euro. Damit würden wir die nächsten Tage hinkommen und konnten erneut in See stechen.

Den Campingplatz ließen wir hinter uns und fuhren nun mit einer erhöhten Geschwindigkeit, denn die Weser hat hier mehr Strömung auf die nächste Stadt zu, Bervungen. Hier machten wir nur einen kurzen Stopp nach ca. 1 Stunden Fahrt, schauten uns das kleine Städtchen an und erreichten dann die Weserstadt Höxter, mit ihren wunderschönen Häusern, der alten Kirche und der Innenstadt mit zahlreichen Läden. Wir legten gegenüber der Stadt an und liefen erneut über eine Brücke.

Mit dem Kayak In den Sonnenuntergang

   Fachwerkstadt Höxter

In Höxter wollten wir die Nacht verbringen.

Da wir den ganzen Tag gepaddelt hatten und unterwegs waren, waren wir sehr müde. Der mittelalterliche Marktplatz und die zweitürmige Kirche in der Innenstadt waren die Hauptattraktionen des Ortes.

Wir suchten uns einen ruhigen Platz und dort bauten wir auch wieder unser Zelt auf. Es war bei einem Bootsverleih. Für nur 5 Euro durften wir dort die Duschen benutzen und uns das Zelt erneut aufbauen.

Die Stäbe wurden befestigt, das Leinen drübergezogen und schon waren die Schlafsäcke wieder im Inneren verstaut. Vor der Tür dampfte das Wasser im Espitkocher und der Kaffee wurde aufgesetzt. Ich bekam meinen Tee in die Thermoskanne, die ich überall mit hinnehme auf Reisen und konnte dann beruhigt in den Sternenhimmel schauen.

Ich hatte ein sehr interessantes Buch dabei und konnte abends noch lesen, mit der kleinen Leselampe, die ich eigens dafür mitgenommen hatte.

Am nächsten Morgen fuhren wir weiter die Weser hinauf und kamen erneut an einem Kloster vorbei, dem Kloster Corvey. Die Türme der Kirche ragten durch die Büsche und wir legten am Ufer kurz an. Doch es war nur ein kurzer Stopp zum Kaffeetrinken. Auf der Weser waren viele Fischreiher unterwegs, die am Rand saßen und nach ihrer Mahlzeit Ausschau hielten. Das Kloster stammt bereits aus dem 9. Jahrhundert und ist weiß außen, mit Zwiebeltürmen. Eine große Bibliothek ist im Inneren untergebracht, eine riesige Sammlung wertvoller Bücher. Wir schauten es uns von außen an und genossen den prunkvollen Eindruck, bevor wir das Kajak abbanden und weiterfuhren.

Der Urlaub hat uns bis jetzt noch nicht viel Geld gekostet. Der Profiant reichte täglich sehr gut aus, wir bereiteten die eigenen Mahlzeiten zu und schliefen günstig auf den Campingplätzen im eigenen Zelt oder bei einem Kanuclub.

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   Minden – alte Stadt an der Weser

Die letzte Nacht verbrachten wir dann an unserem Endziel in Minden.

Die Stadt ist größer als Höxter und wunderschön.

Am linken Ufer, direkt gegenüber der Altstadt ist ein Kanuclub, wo wir das Boot festmachen konnten. In dem kleinen Garten dort kann man bequem im Zelt schlafen. Auch Duschen gibt es gegen einen kleinen Aufpreis.

Die Stadt gehört zur Westfälischen Hanse und hat einen wunderschönen Marktplatz, zahlreiche Fachwerkhäuser und leckere Restaurants. Zum Abschluss unserer Tour gingen wir noch einmal richtig gut Essen. Wir suchten uns ein gediegenes Restaurant und wählten ein leichtes Gericht. Mit 25 Euro kamen wir auch heute wieder über den Tag.

Besonders schön wurde Minden, als die Lichter angingen und sich in der Weser spiegelten.

Wunderschönes Ambiente gab es an der Uferpromenade.

Minden - Weserpils, darauf stand das Berliner Weiße

Bei einem Berliner Weiße ließen wir nicht nur den Abend ausklingen, sondern die ganze Reise.

Am nächsten Vormittag war ein Flohmarkt auf dem Real-Parkplatz in der Nähe unseres Schlafplatzes. Hier war richtig was los und Menschen aus ganz Deutschland schienen sich hier zu versammeln. Wir machten einen Spaziergang über den Platz und kauften einige Kleinigkeiten für unser Boot.

Danach traten wir leider die Heimreise an. Erlebt haben wir in den 5 Tagen sehr viel, vor allem waren wir mitten in der Natur und genossen die frische Luft, das Rauschen der Strömung und die Weiten der Felder.

(ex)