Magazin Reiseberichte

5 Tage allein mit den Fahrrad in Deutschland, so geht billig




Reisebericht    


Wenn ich meine Finanzen anschaue und merke, dass mal wieder für den Urlaub nicht viel übrig ist, dann kann ich trotzdem noch einige Dinge planen und buchen, die nicht wirklich viel kosten und so trotzdem Abenteuer erleben, auch wenn ich nicht weit weg fahren.

So erzählte ich euch heute von meiner Reise mit dem Fahrrad entlang der Lahn.

5 Tage, war ich unterwegs, habe über Airbnb günstige Unterkünfte gebucht, doch auch Campingplätze ausfindig gemacht.

Da ich noch nicht wusste, ob ich die Reise antreten kann, habe ich die Unterkünfte einfach 1 Tag vorher gebucht und in einem Reiseführer geschaut, wie weit ich täglich komme.

   Tag 1: Siegen bis Biedenkopf

Ich fuhr bei mir im Rhein-Main-Gebiet mit dem Zug los, bis nach Siegen, denn hier, so googelte ich, entspringt die Lahnquelle im Rothaargebirge in einem kleinen Teich. Von hier aus ist der Fluss mehr ein kleiner Wildbach, der bergein durch das Gebirge rauscht. Der Radweg war mehr ein Pfad, mit Steinen und felsig. Doch ich fuhr durch viele interessante Orte und erreichte dann Glashütte und am Abend meines ersten Tages eine günstige Unterkunft bei einer Familie in Biedenkopf.

   Tag 2: Marburg

Die Unterkunft kostet nur 20 Euro pro Nacht und am nächsten Morgen war ich ausgeschlafen und konnte meinen Weg fortsetzen. Es ging weiter in den Süden. Die Tagesetappe des heutigen Tages war Marburg mit seinem wunderbaren Schloss und der schönen Altstadt entlang der Lahn. Hier musste ich mein Rad bis hinauf zum Schloss schieben, was eine große Anstrengung, doch auch Abenteuer war. Ich genoss den Ausblick über die Fachwerkstadt und freute mich sehr, dass ich das schöne Wetter auf so günstige Weise genießen konnte. Im Hostel fand ich wieder eine sehr günstige Unterkunft, auch nur knappe 20 Euro und konnte so den Tag entspannt ausklingen lassen.

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   Tag 3: Gießen bis Wetzlar

Am dritten Tag fuhr ich quer durch das Bundesland Hessen und erreichte am Abend einen Campingplatz kurz vor der Stadt Wetzlar.

Mit dem Zelt kostete hier die Übernachtung nur schlappe 5 Euro und die Dusche musste ich auch selbst bezahlen, mit einem Euro.

Ich genoss die Abendsonne, doch vor allem die Abenteuer am Tag. Ich radelte durch Felder – durch die ein Zug fuhr und was aussah, wie in Amerika – und erreichte die Stadt Giessen nach guten 2 Stunden Fahrt.

Kostenlos war es, den Aussichtsturm der Stadtkirche zu erklimmen und das tat ich auch und genoss den Ausblick über Hessens schöne Stadt. Unter mir sah ich direkt das Bürgerbüro und Rathaus, doch auch das Schloss und die vielen Wohnhäuser.

Die knappen 123 Treppenstufen, nahm ich mit Schwung. Kostenlose Dinge sollte man im Leben mitnehmen, so oft es geht und das Abenteuer genießen.

Ich fuhr entlang der Lahn hinaus aus Gießen und erreicht einige Zeit später wieder idyllische Dörfer links und rechts des Flusses. Ich liebe diese kleinen alten Häuser, die sich direkt an das Ufer drücken und der Sinn der Natur widerspiegelt sich in meinem Gemüt. Ich bin ein sehr naturverbundener Mensch, der sich gern Wasservögel anschaut, die Zeit zum Nachdenken nutzt, wenn er Rad fährt und sich über grüne Wiesen, Angler am Ufer und urige Dörfer freut.

Die Nacht war ruhig und ich genoss auch hier die Ruhe auf dem Campingplatz vor der Stadt. Der laue Abend lud mich zu einem Bummel durch Wetzlar ein. Auch diese Stadt ist am Berg gebaut und erforderte eine Ausdauer mit dem Rad, ich schob es hinauf in die Altstadt, besuchte den Dom, der kostenlos geöffnet war und freute mich an den alten Fachwerkhäusern, die nicht nur den Marktplatz säumten, sondern sich über die ganze Stadt erstreckten.

   Tag 4: Weilburg, Limburg, Diez

Am nächsten Tag verließ ich Wetzlar gen Süden und heute hatte ich fast 90 Kilometer auf dem Tacho, bis ich mein Etappenziel am Abend erreichen würde. Ich wollte nicht nur über Weilburg bis nach Limburg kommen, sondern noch weiter südlich von Diez baute ich mein Zelt direkt an der Lahn auf und übernachtete eine Nacht kostenlos an den grünen Ufern. Es war wunderschön zu sehen, wie sich die hügelige Landschaft veränderte und der Radweg immer flacher wurde.

Weilburg ist immer einen Besuch wert, denn hier gibt es eine Stadt hoch oben in den Hügeln, die nur mit einem Aufzug zu erreichen ist. Man kann das Rad auch hinaufschieben, doch dazu hatte ich keine Lust. Ich schaute mir einen alten Turm an, dann ging es weiter entlang der Ufer der Lahn bis nach Limburg.

In Runkel lernte ich einen anderen Radfahrer kennen, der mich ein Stück des Wegs begleitete und zu einem Radler einlud. Es war Abenteuer pur, nur mit wenig Gepäck unterwegs zu sein und seine Ziele zu erreichen. Natürlich begleitete mich meine Kamera und ich machte wunderschöne Bilder von Wasservögeln, Natur und vielem mehr. Limburg durchfuhr ich nur, verabschiedete mich von meinem Wegbegleiter und fuhr weiter bis nach Diez. Hier kam ich erst an, als es schon dämmerte.

   Tag 5: Nassau, Bad Ems, Lahnstein

Am nächsten Morgen prasselte der Regen auf mein Zelt.

Ich packte meine Sachen zusammen und musste bald erfahren, dass das letzte Stück der Lahn noch einmal anstrengend werden würde.

ich verließ Diez, kam durch einen Wald, sah ein totes Reh mitten auf dem Weg liegen. Trotz der Trauer genoss ich bald wieder die Natur und ihre Idylle.

Weiter fuhr ich dann über die kleine Stadt Nassau, vor der jedoch ein ziemlich anstrengender Berg mit einem Kloster lag. Ich musste mein Rad schieben und kam bald in Bad Ems an. Das ist ein wunderschöner Badeort direkt an der Lahn, mit einer russischen Kirche, dem Bäderkomplex, einer Bergbahn und zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten. Die russische Kirche kann man kostenlos besuchen.

Südlich von Bad Ems legte ich einen Badestopp auf einem Campingplatz ein und genoss die Frische der Lahn. Am frühen Abend erreichte ich Lahnstein, den Ort, wo die Lahn in den Rhein mündet und damit das Ziel meiner 5-tägigen Reise mit viel Abenteuer und netten Leuten, die ich kennen lernte. Hier sieht man, wie das dunkelgrüne Wasser ins bläulichgrüne des Rheins fließt. Ein mittelalterliches Schloss hoch oben über der Stadt, lässt den Ort schier romantisch wirken. Mit dem Zug fuhr ich nun wieder nach Mainz zurück. Das war das günstigste, doch größte Abenteuer, was ich jemals erlebt hatte.

(ex/h) So geht Klimawandel: Reisen mit dem Rad

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