Magazin Reiseberichte

Abenteuer Kenia

Reisebericht    

Für zwei Wochen ging es im Oktober nach Kenia. Für uns bedeutet das Eintauchen in eine fremde Kultur, wilde Tiere und andersartige Natur sehen und sich in ein Abenteuer begeben. Mit einem günstigen Flug sind wir von Frankfurt nach Nairobi nach zehn Stunden gut in der Hauptstadt Kenias gelandet, wo wir die erste Nacht in einem vorher gebuchten Hotel verbrachten.

    Der Süden Kenias

In der ersten Woche haben wir den Süden Kenias entdeckt. Die weißen Sandstrände mit Palmen haben es uns bereits auf Bildern angetan. Aber auch die Unterwasserwelt mit den herrlich bunten Fischen, Schildkröten und womöglich Delphinen wollten wir uns anschauen.

Von Nairobi aus gibt preiswerte Fahrmöglichkeiten zur Küste. Die sogenannten Matatus sind in Kenia wie emsige Ameisen auf den Straßen unterwegs. Ein Matatu ist ein Kleinbus, in dem elf Personen mehr oder weniger Platz haben.
Man kann auch in großen Reisebussen reisen. Allerdings dauert die Fahrt von Nairobi bis Mombasa zehn Stunden. Wenn man den Nachtbus nimmt, kann man eine Hotelübernachtung sparen.

Eine weitere preiswerte Reisemöglichkeit bietet die Zugfahrt. Die Zugverbindung wurde Mitte 2018 eröffnet und ist eine moderne, preiswerte und zeitsparende Reisemöglichkeit. Knappe fünf Stunden dauert die Fahrt von Nairobi nach Mombasa. Leider kann man nur vor Ort buchen und benötigt mindestens eine Woche Vorlauf.


Dies ist eine ebenso preiswerte wie zeitsparende Reisegelegenheit. Das atemberaubende Erlebnis, die Tier- und Pflanzenwelt einmal von oben zu sehen, wollten wir uns nicht entgehen lassen.

Vom Wilson Airport starteten wir nach Ukunda. Für uns stieg schon die Spannung an dem kleinen Flughafen. Es ist aufregend wie ein kleiner Flughafen im wilden Afrika funktioniert. Jede Fluggesellschaft hat ihr eigenes Gebäude. Wir meldeten uns an einem Schalter und gaben unser Gepäck ab. Von dort aus wurden wir von einem kleinen Reisebus abgeholt, der uns zu der Abflughalle brachte.

    Schnorcheln im Meer

Der Abflug war atemberaubend, da man direkt über den Nationalpark Nairobis fliegt. Unter uns grasten die Zebras und Giraffen stolzierten durch die buschige Landschaft. Der Flug trug uns gen Süden direkt an den Indischen Ozean. Karge Ebenen wechselten sich mit zerklüfteten Bergen ab, bis wir nach circa anderthalb Stunden in Ukunda landeten.

Bereits von Deutschland aus hatten wir nach preiswerten Unterkünften am Strand geschaut und sind in einem Hotel mit kleinen Strandhäusern untergekommen. Der erste Tag war für das Schnorcheln im türkisblauen Meer vorgemerkt. Unsere Gastgeber empfahlen uns direkt an den Strand zu einem Anbieter für Tauchen und Schnorcheln zu gehen. Gesagt – getan.

Vor Ort konnten wir mit etwas Verhandlungsgeschick den Preis für den Tagesausflug auf dem Boot, inklusive Schnorcheln und Verpflegung, etwas mindern.

Voller Stolz, etwas Geld gespart zu haben, und mit allseits guter Stimmung, ging es sofort auf das kleine Motorboot. Die Crew bestand aus drei jungen Kenianern und einer Amerikanerin, die uns in das Schnorcheln einführte.

Mit uns fuhren noch zwei Italiener, die bereits drei Wochen entlang der Küste reisten. Sie gaben uns hilfreiche und interessante Tipps, was wir uns anschauen sollten. Die Fahrt wurde ruhiger und wir machten uns bereit in das kristallklare Wasser zu springen. Wir waren umgeben von Fischen jeglicher Farbe, Form und Größe. Nach dem Schnorcheln genossen wir kühle Getränke und ließen das Gesehene nachwirken.

Als wir wieder den Strand erreichten, neigte sich ein spannungsreicher Tag auf dem Meer dem Ende. In Kenia wird es für uns unerwartet früh dunkel. Bereits um sieben Uhr abends war es zappenduster.

    Mombasa

Am zweiten Tag sind wir Vormittags mit einem Taxi nach Mombasa gefahren. Dort haben wir die Altstadt angeschaut und sind durch das alte portugiesische Fort geschlendert. Die Stadt ist sehr lebhaft und hat viele arabische Einflüsse. Neben der arabischen Architektur der meisten Häuser in der Innenstadt gibt es viele Moscheen. In Mombasa haben wir uns für die Rückfahrt nach Nairobi ein Zugticket für die folgende Woche gekauft.

Mit einem TukTuk sind wir nachmittags wieder zurück zu unserer Unterkunft gefahren. Während der Fahrt haben wir neue Eindrücke gesammelt, wie die Kenianer dort leben. Sie wohnen entlang der Straße in kleinen Steinhäusern, von wo aus sie Gemüse, Obst, Getränke aber auch handgefertigte Tücher, Tonschalen und geflochtene Körbe verkaufen.

Viele Häuser waren mit großen Werbeanzeigen für Farben oder Telefonanbietern versehen. Dies brachte ein wenig Abwechslung in die ansonsten eher ärmlich aussehenden Wohnsiedlungen.

    Nairobi

Zurück in Mombasa, haben wir den Zug gen Nairobi genommen. Die Kontrollen am Bahnhof sind für unsere Verhältnisse relativ streng. Wir mussten zweimal einen Körperscanner passieren und auch unser Gepäck wurde über ein Laufband kontrolliert.

Am Bahnsteig selbst mussten wir uns in einer Warteschlange aufstellen und wurden mehrmals ermahnt, nicht aus der Reihe zu tanzen. Für uns war diese Strenge etwas ungewöhnlich. Mit unseren Platzkarten fanden wir schnell die richtigen Sitzplätze und machten es uns gemütlich.

Die Fahrt führte durch den Tsavo Nationalpark, wo immer wieder Herden von Elefanten, Zebras und Giraffen auftauchten. Zwischendurch kam eine Servicekraft und versorgte uns mit Sandwiches und Getränken. Die fünfstündige Fahrt war kurzweilig und gefüllt mit vielen neuen Eindrücken.

Während unserer Reise entlang der Küste hatten wir eine Familie kennengelernt, die uns in Nairobi für ein paar Nächte zu sich nach Hause einlud. Diese Gastfreundschaft und Spontanität vermisse ich ansonsten vielerorts. Mit deren besten Tipps und Tricks haben wir die restlichen Tage in Nairobi mit Tagesausflügen gefüllt.

Wir besichtigten in einem privat gemieteten Auto den Nationalpark von Nairobi und sahen glücklicherweise ein paar Löwen und sogar ein Krokodil, dass sich entlang der Straße sonnte.

Mit unseren Gastgebern verbrachten wir eine tolle Zeit in kleinen Cafés, aßen typisch kenianisches Ugali mit Gemüse und erfuhren mehr und mehr von der Kultur dieses herrlichen Landes.

Für uns besonders interessant waren die Gegensätze der armen und reichen Bevölkerung. Im Stadtteil Karen wohnen die wohlhabenden Menschen hinter Mauern, abgeschirmt mit grünen, gepflegten Gärten und Hauspersonal. Nur ein paar Ecken weiter hingegen befindet sich Afrikas drittgrößter Slum Kibera, wo bislang keine ordentliche Infrastruktur hergestellt wurde und die Armut der Menschen offensichtlich ist.

Mit diesen vielfältigen, gegensätzlichen und überwältigenden Eindrücken saßen wir nach zwei Wochen wieder im Flieger zurück nach Deutschland. (ex)