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Ryanair streicht Strecken ab Budapest wegen eines Streits mit der Grenzpolizei

Ryanair hat heute Nachmittag angekündigt, vorübergehend einige Flüge von Budapest nach München-West (Memmingen) und Karlsruhe Baden-Baden, sowie nach Thessaloniki und Manchester zu streichen, da die ungarische Grenzpolizei von den Piloten und den Kabinencrews verlangt, während des 25-minütigen Turnarounds nach Ankünften aus Non-Schengen-Ländern offiziell in die EU einzureisen und dann zu ihrem Flugzeug zurückzukehren. Dieses Vorgehen ist absolut ungewöhnlich, denn normalerweise verlassen die Crews während des kurzen Turnarounds (außer zum Check des Flugzeuges) nicht einmal den Flieger. Budapest ist der einzige von insgesamt 170 Zielflughäfen von Ryanair, der diese Prozedur verlangt, und das obwohl die Mitarbeiter fest in Budapest stationiert sind.

Werden Flüge mit Crews aus dem Non-Schengen Bereich durchgeführt, muss beim Aufenthalt in Budapest keine Kontrolle vorgenommen werden.

Ryanairchef Michael O’Leary nennt das Verhalten bizarr und fordert die Grenzpolizei und die Flughafenleitung auf, schnellstmöglich eine Lösung zu finden. Bis dahin bleiben die Schengen Flüge, die nach einer Rückkehr des Flugzeugs und der Crew von einem Non-Schengen-Ziel durchgeführt werden sollten, gestrichen. Dies betrifft etwa 4000 Passagiere.

Eine entsprechende E-Mail an alle betroffenen Passagiere hat Ryanair heute verschickt. In jedem Fall muss Ryanair die Passagiere nach EG 261/2004 mit Verpflegung, Getränken, Telekommunikation und ggf. Übernachtungen betreuen und eine „schnellstmögliche Ersatzbeförderung“ stellen.

Da die Streichung vermutlich erfolgte, um der Forderung nach Änderungen – dieser zugegebenermaßen absurden Prozedur – durchzusetzen, ist nicht von höherer Gewalt auszugehen, so dass den Passagieren möglicherweise die Kompensation nach 261/2004 zusteht.

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