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Derzeitige US-Regierung revidiert die lasche Kuba-Politik von Obama und „verbietet“ Kuba-Kreuzfahrten

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Branchen News von M. Maeusezahl
Bereits am 17. April 2019 hat die US-Regierung unter Donald J. Trump ohne definierten Zeitplan angekündigt, die populär gewordenen Kuba-Kreuzfahrten ab den Vereinigen Staaten verbieten zu wollen. Jetzt wurde das Verbot von Kreuzfahrten nach Kuba offiziell umgesetzt.

Unter der damaligen Regierung unter Obama wurde die Kuba-Politik gelockert und somit wurden Reisen nach Kuba für US-Amerikaner deutlich einfacher als zuvor, auch wenn bestimme Regeln bei einer Reise eingehalten werden mussten. Reisen von der USA nach Kuba waren nur dann erlaubt, wenn die Reise z.B. im sogenannten „People-to-People“-Programm unternommen wurde, also die Reise für einen kulturellen oder religiösen Austausch auf Kuba absolviert wurde – faktisch wurde die Einhaltung aber nie kontrolliert, sodass Reisen von der USA nach Kuba (inkl. Kreuzfahrten) freigegeben waren.{loadposition user7}

In Folge der Lockerungen der Kuba-Politik unter Obama durften dann auch us-amerikanische Reedereien entsprechende „Lizenzen“ beantragen, erstmals Ziele in Kuba ansteuern zu dürfen. Verschiedene Reedereien wie Royal Caribbean, Azamara Club Cruises, Norwegian Cruise Line, Carnival Cruise Lines und Oceania Cruises machten davon Gebrauch und boten nach Vergabe der Lizenzen bis dato regelmässig Kreuzfahrten nach Kuba an.

Auch nicht-amerikanische Reedereien mussten Lizenzen beantragen, um Kreuzfahrten z.B. von Fort Lauderdale, Miami und Cape Canaveral nach Kuba anbieten zu dürfen. MSC Kreuzfahrten hatte ab Florida als Beispiel auf der MSC Armonia regelmässige Kuba-Kreuzfahrten im Angebot.

Durch die Revidierung der lockeren Kuba-Politik durch die USA sind ab sofort Kreuzfahrten Richtung Kuba mit Ausgangshafen in den USA faktisch verboten. Dies gilt allerdings nur für Passagiere, die nach dem Stichtag 05.06.2019 eine Kreuzfahrt von der USA in Richtung Kuba gebucht haben.

Besonders hat trifft die Verschärfung die neue us-amerikanische Reederei Virgin Voyages des britischen Milliardärs Richard Branson, der ab dem kommenden Jahr mit dem aktuell im Bau befindlichen Kreuzfahrtschiff „Scarlet Lady“ regelmässige mehrmals pro Monat stattfindende Kuba-Kurzkreuzfahrten (mit 4 und 5 Nächten) ab Miami anbieten wollte.

Theoretisch dürfen übrigens weiterhin alle Passagiere, die vor dem genannten Stichtag eine Reise oder Kreuzfahrt von der USA nach Kuba gebucht haben, die Reise bzw. Kreuzfahrt nach Kuba auch antreten. Ob die Reedereien die Kreuzfahrten schlussendlich auch durchführen, ist weiterhin fraglich, da die Reedereien natürlich großes Interesse haben, mit einem möglichst vollen Schiff abzufahren. Da aber Neubuchungen durch das Verbot unterbunden wurden, haben die Reedereien keine Chance mehr, das Schiff auf zukünftig geplanten Reisen zu füllen. 

Hier sind Routenänderungen auf Kuba-Kreuzfahrten auf andere Häfen auf den Bahamas oder andere Häfen in der Karibik (z.B. Dominikanische Republik) ziemlich wahrscheinlich.

{loadposition user8} Alle US-Reedereien haben derzeit Kuba-Kreufahrten trotz des „Verkaufsverbots“ durch die derzeitige US-Regierung weiterhin im Verkauf – offizielle Statements der Reedereien über die Zukunft der Kuba-Reisen stehen derzeit noch aus.

(UPDATE: Royal Caribbean hat gegen 22:00 Uhr deutscher Zeit am 04. Juni 2019 angekündigt, ein Statement im Laufe des 05. Juni 2019 zu veröffentlichen und ggfls. Routenänderungen der Empress of the Seas und Majesty of the Seas bekannt zu geben.)

Mit dem Verbot bzw. den schärferen Reise-Restriktionen will die USA den Druck auf Kuba deutlich erhöhen, dass Kuba die Unterstützung der Regierungen von Venezuela und Nicaragua beendet. Sollten die Schiffe tatsächlich nicht mehr Kuba anlaufen (da Neubuchungen untersagt wurden), bedeutet dies für Kuba einen wirtschaftlichen Verlust von Einnahmen von mehreren Millionen US-Dollar pro Jahr.

Wichtig zu wissen: Die neuen Restriktionen gelten nur für Kreuzfahrten, die in den USA starten oder enden. Nicht-amerikanische Reedereien, die Kreuzfahrten z.B. in Jamaica, Mexiko, Barbados, französische Antillen oder Dominikanischen Republik starten oder enden lassen, sind nicht betroffen.

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