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Großbritannien geht gegen Extragebühren vor

Großbritannien geht gegen Extragebühren vor

Wer kennt es nicht? Bei Billigairlines wie Ryanair, Jet2 oder EasyJet ist die Mitnahme eines Reisekoffers (Aufgabegepäck) oft doppelt so teuer wie der Flug. Unverhältnismässig, oder? Die britische Regierung plant nun eine Maßnahme, dass Extragebühren bei Flugbuchungen transparenter werden.(m)

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Den Stein hat der britische Politiker Darren Jones bereits im Oktober in einer 90-minütigen Debatte im Parlament in London ins Rollen gebracht. Der Politiker hat laut diesem Artikel (weitere Quellen berichteten ebenfalls davon) einen Linienflug der isländischen WOW Air zwischen Island und Großbritannien genutzt und musste erhebliche Zusatzgebühren am Gate (75 GBP, umgerechnet etwa 85,80 Euro) bezahlen.

Bei Flügen mit WOW Air ist standardmässig nur kleines Handgepäck inklusive. Wer versäumt, „großes Handgepäck“ (ein Carry On) gegen geringe Gebühr während der Buchung oder spätestens im Online Check In mit- bzw. nachzubuchen, muss das große Handgepäck am Flugsteig für höhere Gebühr nachbuchen, im Fall des Politikers Darren Jones hat die nachträgliche Zubuchung am Gate 75 GBP (bzw. umgerechnet 85,80 Euro) gekostet, was „mehr als sein gezahlter Flugpreis auf der Flugstrecke war“. Solche Gebühren für die Mitnahme eines wenige Zentimeter zu großem Rucksacks oder einem Handgepäck-Trolley sind in vielen Fällen einfach unverhältnismäßig und unangebracht.

Bei TAP ein Langstrecken-Flug im Basic-Tarif in die USA (z.B. Miami, New York oder Boston) gebucht? Dann kostet der Koffer bei nachträglicher Zubuchung satte 150 Euro – pro Richtung wohlgemerkt.

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Verschiedene Airlines berechnen auch das erneute Ausdrucken der Bordkarte – dazu zählen u.a. Wizzair, Ryanair und flybe. Auch eine einfache Namensänderung, die von der Airline innerhalb von wenigen Sekunden abgeschlossen werden kann, wird in der Regel zur großen Kostenfalle.

Weiteres Beispiel gefällig? Bucht bei Wizz Air ein Flugticket mit Online Check In und taucht dann am Flughafenschalter für den Check In auf: „30 Euro in bar bitte“.

„Government Tax Refund Administration Fee“, „Rechnungsänderungsgebühr“, „Missed Departure Fee
„, „Sitzfreigabegebühr“ und „Systemzuschlag-Gebühr“ sind weitere – in vielen Fällen unsinnige – Gebühren, die von der Airline in Rechnung gestellt werden.

Das britische Parlament sowie das Department of Transport (DfT) sucht nun endlich nach Wegen, um die Flugbuchung für den Flugpassagier transparenter zu machen, damit Passagiere unnötige Gebühren während der Buchung vermeiden können.

Ende 2018 wird das Department of Transport DfT eine entsprechende Strategie vorlegen, damit Passagiere besser bereits während der Buchung über anfallende Gebühren informiert werden. Dazu kann auch zählen, dass Airlines ihre Gebühren für einfache Service-Dienstleistungen wie der simplen Namensänderung, die bisher teuer waren, entsprechend (nach unten hin) anpassen müssen.

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