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Eine Hölle Namens Flixbus – „Reisen wie Greta als siebenstündige Tortur

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Seit eineinhalb Stunden sitze ich eingepfercht wie eine Henne in der Legebatterie im Flixbus. Die Luft ist drückend
schlecht: Und noch fünf Stunden Horror, ja Folter – anders kann man das nicht bezeichnen – liegen vor mir. Das soll
laut Greta die Zukunft des Reisen sein?

Über Billigflieger wird oft geschimpft, so eng wie in diesem Bus war es aber bei mehr als 130 Airlines nicht die
ich nutzen durfte. Meine Beine passen schlicht nicht in die dafür vorgesehene Nische. Der Vordersitz ist zu nah.
Deshalb sitze ich krumm. Die Folgekosten für die Krankenkassen werden enorm, wenn das die Normalität wird. Das
WiFi ist Langsam, funktioniert aber Ausnahmsweise. Das der Bus Verspätung hat, das erwartet man bei Flixbus
bereits.

Fast sieben Stunden dauert die Fahrt von Dortmund nach Berlin. Jeder jammert über Langstrecken im Flugzeug – wo
es Bordunterhaltung, Essen, Trinken, gute, saubere Toiletten und die Möglichkeit zum Beine vertreten gibt. 
Im Bus soll das kein Problem sein.  Doppelmoral.  Denn wenn es nach den Grünen und Greta geht, dann
soll das künftig normal werden: Wer die Reise nicht von der Firma bezahlt bekommt und sich Tickets mit CO2
Abgaben leisten kann soll Bodentransport nutzen. Sich quälen. Am besten ganz zu Hause bleiben.

Die Bahn ist stets zu spät, an Daten wo man fahren möchte überteuert und zu populären Zeiten dennoch meist so
voll dass man nur noch stehen darf: Auch im Luxuszug ICE. Viele Trassen jetzt schon überlastet: Die einfache
Idee: Mehr Züge scheitert an der Infrastruktur. Zwischen Köln und Dortmund oder im Großraum Berlin passt kaum
noch ein Zug dazwischen. Die Gleise sind ausgelastet. Teilweise überlastet.

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Flüge von Dortmund nach Berlin gibt es trotz des Bedarfs nicht mehr: Denn was Greta und die Grünen fordern gibt
es schon: Luftverkehrsabgabe heißt die Flugbesteuerung, die meist teurer ist als der Ticketpreis. Dazu
Mehrwertsteuer, Steuern&Gebühren da der Luftverkehr alle Wegekosten selber trägt: Da lohnt ein Flug nicht
mehr. Viele Strecken wurden wegen der Luftverkehrsabgabe gestrichen: Früher konnte man von Dortmund nach
Dresden, Leipzig, Hamburg, Stuttgart, Berlin. In einer guten Stunde. Schnell und effizient. Auch von Weeze,
Frankfurt-Hahn oder Bremen gibt es keine Flüge mehr: Eingestellt wegen der Luftverkehrsabgabe.

Flapsig formuliert: Greta braucht also keine Schule mehr schwänzen – wir leiden schon heute unter den
„scheinheilligen Weltverbesserern“  und der künstlichen Verteuerung des Reisens. Jeden Tag wo wir uns im
Inland bewegen müssen.

   Deutlich besseres Reisen im Rest Europas

Andere Länder machen es klüger: Luxemburg macht Bus&Bahn gratis: Estland bietet gratis Busse in Tallinn
für Bewohner und auf der Insel Sareema für Jedermann. Das Flugzeug wird unterstützt, wo es das Leben besser
macht: Flug&Bus&Zug perfekt kombiniert. Fernbusse (Ecolines, Lux-Express) bieten gratis Getränke und
Bordunterhaltung mit Bildschirm im Vordersitz an. Eine Mischung aus staatlicher lokaler Grundleistung und
Wettbewerb auf längeren Strecken.

 Nur in Deutschland soll einfach alles teurer werden: Dabei ist das Reisen im Inland jetzt schon extrem
teuer und extrem schlecht: Drei De-Facto Marktbeherrscher – die Bahn, Flixbus und Lufthansa mit Töchtern
dominieren den Markt: Kundenservice ist ein Fremdwort. Hohe Preise (abgesehen von wenigen Promos),
Verspätungen und Ausfälle gehört zum Alltag.

Wettbewerb wäre die Antwort: Mehr Konkurrenz. Das wäre auch gut für die Umwelt: Denn nur wenn Konkurrenz
herrscht – motiviert es Bus, Bahn und Airlines auf modernste Flieger mit deutlich weniger CO2 Ausstoß zu
setzen. Und eine hohe Nachfrage motiviert die Produzenten nach noch besseren Produkten zu forschen. Gut für
den Kunden. Denn Ausfälle und Nichtleistungen werden aktuell nicht bestraft: Der Kunde kann nicht wechseln.

Und Busse in denen man sich wie eine Legehenne fühlt würden dann nicht mehr toleriert: Denn Bus fahren kann
Spaß machen: Als es vor wenige Jahren Flixbus, Mein Fernbus, Postbus, Megabus im Wettbewerb gab versuchten
die Anbieter mit ausreichend Sitzabstand, teilweise On-Board-Unterhaltung, besserem WiFi und Zuverlässigkeit
zu überzeugen.

Niemand hat etwas gegen Busfahren – auf Strecken wo es auch zeitlich und preislich sinnvoll ist: Es darf aber
nicht zu einer Tortur, einer Horror-Fahrt werden.

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Und das alles wegen des Klimawandels? Gibt es da keine besseren Lösungen?
(C)
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