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Cebu (Philippinen) wie die Locals entdecken – Jeepney, Bikes und Fähren


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Herumkommen auf den Philippinen ist oft ein kleines Abenteuer: Wer Land und Leute kennenlernen und vor allem günstig von A nach B kommen will, dem seien die Jeepneys ans Herz gelegt.

In Cebu gibt es viele verschiedene Optionen von A nach B zu kommen.
Hier fällt die Auswahl leicht, wenn es um den Zu- und Abtransport zu
den großen Megamalls wie SM City Mall, Ayalla Mall usw. geht.Es gibt ein System aus richtigen Bussen mit Air Condition, die zu festen Fahrplänen auf festen Strecken fahren. Näheres zu den Routen erfahrt ihr an den Informationsschaltern. Dieses „MyBus“ genannte Sytem ist noch sehr neu. Es bedient aktuell nur einige zentrale Punkte: Zum Beispiel fährt eine Linie vom Airport Cebu Mactan via der nahen Mall nach Cebu zur SM Mall. Unterwegs gibt es einen Halt an der Parkmall. Eine weitere Route verbindet die SM City Mall mit dem Hafen (Pier) und dem historischen Zentrum (Fort San Pedro/ Plaza Indepenzia) mit dem der neuen SM Seaside Mall. Die Fahrt kostet 25 Peso, also knapp unter 0,50€. Die Busse sind zuverlässig und komfortabel: Es ist immerhin die Luxusvariante und mehr als 3x so teuer wie ein Jeepney.

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Für Jeepney gibt es keinen Fahrplan und keine Routenkarten. Daher benutzen nur wenige Touristen diese Art des Transports. Jeepney sind praktisch überall – man kann sich kaum einmal im Kreis drehen, ohne dass man ein Jeepney sieht. Die Jeepney verkehren zum festgelegten Preis von 7 Peso (ca. 0,14 Eurocent) auf festgelegten Routen, die eine Zahl und eine Nummer tragen. Nicht alle Routen fahren aber in beide Richtungen, sondern einige im Kreis: Wenn ihr also mit Jeepney B hingefahren seid, kann Jeepney 3 B aber für die Rückfahrt eine sehr schlechte Wahl sein. Die zentralen Ziele/Straßen, z. B. SM, Colon, Jones, Capitol, Ayala, stehen vorne und/oder seitlich auf den Jeepneys. Aber auch hier gilt: besser fragen, ob der Jeepney das Wunschziel anfährt.

Generell klappt das alles sehr gut. Die Philippiner und Philippinerinnen sind sehr hilfsbereit. In Cebu-Stadt ist es nicht gern gesehen, auf dem Dach zu fahren. Das „Jeepney-Surfen“, also außerhalb des Fahrgastraum z.B. auf der Einstiegsstufe am Heck zu fahren, ist hingegen vollkommen normal.

Die Bezahlung im Jeepney ist Gemeinschaftssache: Man gibt einfach die 7 Pesos oder z.B. 20 Peso, wenn man es nicht passend hat, an den Nachbarn. Dieser reicht es zum Fahrer. Wechselgeld kommt auf diesem Weg erstaunlicherweise auch immer passend wieder zurück. Wer einen Jeepney nutzt, wird nicht mehr als Tourist, sondern als Local behandelt: Man muss also auch selbst Geld von vorn nach hinten und zurück reichen. Aber genau diese Sitte ist ja ein Teil der spannenden Erfahrung.

Da Jeepneys keine Fenster haben – eigenen diese sich auch gut zum fotografieren.

Neben den Jeepneys gibt es noch ein System von Vans. So kann man z.B. von der großen Mall in Lapu Lapu mit einem Van nach Ayala oder SM City Cebu fahren. Diese Vans sind klimatisiert, oft zu kalt, und knalleng. Als Europäer passt man nicht bequem in die Sitzreihe und muss irgendwie halb quer die Beine unterbringen.

Nicht zu vergessen die Metroferry. Diese Fähre verbindet Mactan mit Cebus Pier in der Nähe der Altstadt.

Bus. Foto: Exbir Travel, C. Maskos

Zwischen einigen Malls, z.B. der Robinson Mall am Fuentes Circle und der neuen Robinson Galleria Mall, gibt es einen kostenfreien Shuttlebus.

Wer irgendwohin möchte, wo es wenig Nachfrage gibt, kann an den Jeepney-Endstationen mit einem Motorrad weiter fahren. Die meisten Touristen werden aber nicht in die Notwendigkeit kommen.

Beispiele: Wer von SM zur Ayala Mall möchte, findet einen direkten Jeepney, z. B. 3Q. Wer z. B. von Fuentes Circle zur SM Mall möchte aber nicht. Hier könnte man nun entweder nach Ayala fahren und umsteigen oder aber nach Colon fahren und umsteigen. Alternativ könnte man ein Jeepne bis zur Robinsons Galleria (auch laufbar, ca. 10 Minuten) nehmen und dann den gratis Shuttlebus.

Wer vom Lapu Lapu Schrein zurück nach Cebu möchte, hat z. B. folgende Optionen: Jeepney zur Mall, Umstieg zum Airport ia Jeepney, My Bus nach Cebu. Kosten wären z.B. 2x 7 plus 25 – also 39 PESO (0,85€), oder aber man nimmt zwei Jeepney zum Hafen (Pier) in Mactan und setzt mit der Metroferry über und läuft ins Zentrum. In diesem Fall würde es 28 Peso kosten plus 2 Peso Terminal Fee. Oder man fährt mit dem Jeepney zur Lapu Lapu City-Mall und steigt dort wahlweise in einen Van mit Air-Condition. Diese sind meist unangenehm superkalt gekühlt. Der Preis beträgt 35 Peso (ca. 0,75€) zur Ayala Mall oder zur SM Mall. Achtung für Europäer extrem enge Sitze. Der Autor musste quer sitzen, da er die Beine nicht hinein bekam.

Eine weitere Option ist der Jeepney zum Airport (mit Umstieg ab 14 Peso) und dann vom Airport mit dem Bus zur SM Mall für 25 Peso. Der Bus ist komfortabel, geräumig, mit Air Condition ausgerüstet, normalerweise nicht zu eisig herruntergekühlt. Es ist die bequemste Option.

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Dieses Beispiel soll verdeutlichen, dass viele Wege und Jeepneys in Cebu ans Ziel führen. Wenn man drei Locals fragt, bekommt man drei verschiedene Vorschläge zu hören – von denen keiner falsch oder schlecht ist. Ans Ziel kommt man eigentlich immer und meist auch in akzeptabler Zeit. Teilweise gibt es, wenn man im Jeepney fragt, auch Diskussionen der Locals, welcher Weg der Beste sei.

Die Philippiner kennen die Jeepney-Routen recht gut, so dass ihr auch einfach an einer Straßenkreuzung/Ampel fragen könnt. Sie werden für euch den passenden Jeepney anhalten. Allerdings in den meisten Fällen nicht ehrlich antworten, wenn sie den Weg nicht kennen. Gerade rund um die Malls sind auch viele „reichere Philippiner“ anzutreffen, die das eigene Auto benutzen und daher nicht immer Up to Date sind, was die Jeepneys angeht. Fragt man aber an einem „Jeepney-Stop“, kriegt man an sich immer eine gute Antwort. Jeepne-Stops haben keine Haltestellenschilder, da es aber so unendlich viele Jeepneys gibt, erkennt ihr es einfach daran, dass eine Menschentraube wartet und regelmäßig Jeepneys halten.

Wenn man aussteigen möchte, klopft man entweder laut unter das Dach oder teilt es dem Fahrer mit „Please Stop“ mit. Der Jeepney hält dann meist an der nächsten Kreuzung.

Ist Jeepney fahren sicher? Ich denke ja – sofern man nicht gerade durch bzw. in die Problemviertel Manilas fährt. Alleine mit einem Taxifahrer in einem Auto zu sitzen, ist in jedem Fall deutlich unsicherer: In einem Jeepney sind normalerweise viele Menschen, das macht einen Überfall oder Diebstahl unwahrscheinlich. Taschendiebstähle in Jeepneys können vorkommen, das tun sie aber in einer vollen S-Bahn in Bochum, Berlin oder München auch. Man sollte ein wenig auf seine Sachen achten und sie am Körper tragen – aber das ist ja überall so. Ansonsten ist das Jeepney-Fahren sicher und weitestgehend ungefährlich. Höchstens für die Gesundheit nicht: Denn zur Stoßzeit auf den Hauptverkehrsstraßen in Cebu ist es ziemlich stickig und im offenen Jeepney kriegt man dann die geballte Ladung ab.

Abends, ab ca. 21:00 Uhr, sind deutlich weniger Jeepney unterwegs. Auf einigen Strecken in Cebu fahren dann auch gar keine mehr. Einen Fahrplan gibt es nicht. Niemand kann sagen, ob und wann noch ein Jeepney kommt. Auf den Hauptrouten fahren Jeepney aber auch spät.

Ich hoffe, ich konnte die wichtigsten Fragen rund um das Jeepney fahren in Cebu beantworten und ihr werdet dort einen großartigen Trip und viele tolle Jeepney-Touren haben und Leute kennenlernen.

Ausflüge in andere Städte und zu den Stränden

Wichtig noch – Cebu hat zwei Fernbusterminals: Das North-Terminal für Routen in den Norden und das South-Terminal für Stecken in den Süden. Neben richtigen Bussen z.B. von Ceres verkehren aber auch Vans nach dem Sammeltaxi Prinzip: Wenns voll ist, gehts los.

(C/h/j)

Preisangaben Stand April 2017