Magazin Reiseberichte

ChrissFlyer´s 2011: Ein kleiner Rückblick auf meine Reisejahr – von den Azoren bis zum Weihnachtsmann

Was ein Jahr – 2011 neigt sich dem Ende zu – Zeit für einen persönlichen Jahresrückblick. 2011 war ein wildes Jahr mit vielen tollen und unvergesslichen Momenten – auf vier verschiedenen Kontinenten: Denn erstmals Jahren stand 2011 keine Transatlantiküberquerung an. Ein Jahr voller toller Momente, faszinierender Orte und Erlebnisse zwischen dem Polarkreis und der Mornington Pennisula im süden Australiens. Von einer Begegnung mit dem Weihnachtsmann mitten im Juni im hohen Norden wo die Sonne um die Jahreszeit niemals untergeht, einer Mondfinsterniss im Badeort Sopot, einem badenden Elefanten in Sri Lanka, dem letzten Heimspiel des BVB mit Meisterfeier bis zu Demonstrationen auf dem Tahrir Platz bleibt es ein Jahr faszinierender, teils extremer Eindrücke.

Ein absolutes Highlight: Die traumhaft schöne Insel Pico im Atlantik. Foto: Christian MaskosIm Januar hieß es noch sparen und deshalb begann der Monat mit einem kurzen Trip nach Sevilla und Gibraltar. Unvergessen wie mir ein Affe auf dem Berg direkt über der Stadt ein Baguette aus der Tasche klaut. Mit einem gewissen Sicherheitsabstand wollte ich den Affen fotografieren, plötzlich ist er nicht mehr im Sucher. Im gleichen Moment spüre ich etwas schweres an meinem Körper und bevor ich reagieren kann ist der Affe geflüchtet – mitsamt dem Baguette aus meiner Jacktentasche, das er dort geschickt rausgefingert hat. Es hat nur ein paar Sekunden gedauert – ist aber eine Erinnerung für das Leben: Der Affe springt von der Mauer, fischt das Baguette und seilt sich ab, wobei ich Glück habe das seine Krallen mit denen er beim Abstieg etwas halt sucht meine Jeans nicht beschädigt so das mir rein gar nichts passiert. Statt wegzulaufen verspeist er das Baguette direkt vor meinen Augen – das nenne ich mal dreist. Bemerkenswert ebenfalls der Flughafen von Gibraltar, denn die Hauptstraße zwischen Spanien und dem Zentrum kreuzt die Landebahn: Vor jedem Start und jeder Landung gehen wie an einem Bahnübergang Schranken herunter und der Airport wird abgesperrt. Direkt nach dem Start oder der Landung kann man dann wieder die Runway überqueren…. das gibt es auch nicht überall auf der Welt.

In das Land von Köfte, TAvuk-Döner und Kumpir ging es im ersten Halbjahr gleich drei Mal! Zunächst auf dem Weg in den nahen Osten nach Istanbul, dann Ende März nach Van, Samsun und Diyabakir und im Juni nach Ayvalik, Adana und Kayseri.  Foto: Christian MaskosEnde Januar ging es dann nach Barcelona, San Sebastian – eine wirklich schöne Stadt an der Grenze zu Frankreich – welche ich unbedingt noch einmal im Sommer besuchen möchte: Denn hier ist der Strand wirklich in der Stadt: Von Barcelona ging es mit easyJet nach Belfast und zurück mit bmi nach London-Heathrow und dann von Stansted mit Ryanair über Brno und Bergamo zurück nach Hause. Unvergessen die beiden Abende mit meinen Couchsurfing Host in den nordirischen Pubs mit irischer Live-Musik: Einfach nur Klasse Aber auch ansonsten ist Belfast eine Reise wert.

Ein Elefant duscht sich in einem FLuß nahe Kandy auf Sri Lanka.  Foto: Christian MaskosAnschließend stand ein großer Nahost Roundtrip zusammen mit FlyWolf auf dem Programm: Zunächst ging es mit Pegasus nach Istanbul und dann weiter nach Beirut. In Beirut gibt es eine recht kuriose Couchsurfing-Story: Ich hatte eine Couch bei einer Libanesin gefunden – doch diese hatte ebenfalls via Couchsurfing am Vortag einen Schweizer kennengelernt: Da er Sie rumgekriegt hat, war dann doch Hostel angesagt: Eine sehr kuriose und bei über 60 Couchsurfing-Erfahrungen einmalige Story. Immerhin, dass muss man dem Schweizer zu gute halten, er hat das Hostel bezahlt. Der Libanon selbst war eine sehr positive Überraschung – recht modern und offen und vom Sicherheitsgefühl viel besser als erwartet: Einzig Wermusttropfen dass es kein vernünftiges Nahverkehrsangebot gibt und man mit einer Art Sammeltaxi fahren muss – wobei einige Ausländer oft nicht zum Sammeltaxi Tarif mitnehmen möchten sondern nur regulären Taxi-Service durchführen wollen, was natürlich für echte Exbirs nicht in Frage kommt: Denn warum teuer wenns auch bilig geht.

Dieser pelzige Freund hat FlyWolf gerade seine Kekse stibizt und ißt Sie vor den Augen des Hungrigen FlyWolfs gemütlich auf.  Foto: Christian MaskosNach einem Stopp in Dubai mit einer Übernachtung im Billigfliegerterminal II ging es weiter nach Sri Lanka: Negombo, Colombo und Kandy standen auf dem Programm: Am Bahnhof von Negombo trafen wir einen anderen Deutschen – der die Malediven und Sri Lanka kombiniert hatte – und die Malediven mit dem „Handbuch von FlyWolf“ als Lektüre bereiste: So klein ist also die Welt. Neben dem badenden Elefanten bleibt mir vor allem in Erinnerung wie diesmal FlyWolf Opfer eines Affen wird: Während wir einen Tempel in Dambulla nahe Kandy besuchen, nähert sich blitzschnell ein Affe und hängt sich an die Plastiktüte von FlyWolf um seine Cockies zu stibitzen, FlyWolf kämpf sogar noch und dreht sich mit Tüte und Affen um die eigene Achse: Doch der pelzige Freund gewinnt und FlyWolf gibt die Kekse auf Alles ging so schnell das ich keine Fotos oder Videos machen konnte. Reisebericht Sri Lanka hier

Von Sri Lanka zurück ging es via Dubai in den Oman und die Hauptstadt Muscat und danach nach Kuwait. Nach einem weiteren Stopp in Dubai stand dann Anfang März das Ägypten nach der Revolution auf dem Programm: Sicher eine der interessantesten Erfahrungen in diesem Jahr. Und zugegeben ich war ein wenig besorgt: Nach der Landung schien noch noch alles recht normal, doch im Stadtzentrum von Alexandria standen an zentralen Kreuzungen noch Militärs.

Ein Reentier sonnt sich im Dorf des Weihnachtsmanns am Polarkreis mitten im Juni. Foto: Christian MaskosNach dem Ausflug in den nahen Osten stand als nächstes die Türkei auf dem Programm, wieder zusammen mit FlyWolf ging es nach Van im Osten des Landes nahe der iranischen Grenze. Neben der Lage direkt am Vansee ist Van insbesondere für die Katzen mit verschiedenen Augenfarben berühmt. Über Istanbul ging es nach Diyabakir – im kurdischen Teil der Türkei: Besonders in Erinnerung bleiben die alte Stadtmauer und die Stadttore und und die Tatsache, dass ich mich erstmal in der Türkei ein wenig unsicher gefühlt haben, als wir eine Weile von einer „mysteriösen“ Gruppe Jugendlicher verfolgt wurden. Vermutlich vor allem deshalb, weil uns einige Einwohner vorher gewarnt hatten, nach Einbruch der Dunkelheit vorsichtig zu sein, keine verlassenen Plätze aufzusuchen und uns von der Mauer fernzuhalten. Jedenfalls war ich froh als wir wieder die lebhafte Hauptstraße erreichten: Weihnachtsmannparade im Juni in FlyWolf wird die Stadt sicherlich aus anderem Grund in Erinnerung behalten: Er hat nichts warmes Vegetarisches zu essen gefunden. Nach einem weiteren Tagesausflug nach Samsun ging es dann nach Georgien und die Hauptstadt Tiflis, wo ich bei Eka couchsurfte. Ich war über Georgien ebenfalls sehr positiv überrascht.Tiflis ist in jedem Fall eine Reise wert, auch wenn es nicht immer ganz einfach ist sich zurechtzufinden, da Englisch nicht zu verbreitet ist.

Im April ging es dann nach Ostdeutschland um Deutschlands neuesten Airport zu besuchen und ein wenig durch Spanien zu reisen: Girona, Mallorca, Valencia, Barcelona, Menorca, Callela, Casteldefels standen auf dem Programm, via Rotterdam mit Transavia ging es zurück.

Man muss nicht immer in die ferne reisen um etwas besonderes zu erleben: Im Wonnemonat Mai brach ich meinen Rumänienausflug vorzeitig ab - denn ich hatte eine Karte für das Saisonfinale: 3:1 gegen Frankfurt, Abschied von Dede und natürlich nach harten 9 Jahren endlich wieder Deutscher Meister. Der Wonnemonat Mai brachte zunächst einen Trip über die wunderschöne Universitätstadt Bologna nach Bacau, Bukarest, Chisinau und Constanta. In Erinnerung bleibt mein Tag in Bologna mit meinem Host Mailys und einer wunderbaren Stadtführung sowie mein Treffen mit der faszinierenden Anca-Maria in Bukarest: Ich hatte Anca damals über die Nachrichtenfunktion kennengelernt, da Sie eine Frage zu einem Exbir-Schnäppchen hatte: In Australien traf sie dann Jozefina aus Mailand – bei der ich im Dezember via Couchsurfing zu Gast war. Auf der Busfahrt von Bacau nach Bukarest lernte ich zudem Ramona kennen – auch wir haben heute noch Kontakt. Leider fiel der Trip etwas kürzer aus als ursprünglich geplant, so dass ich Constanta in nur einem halben Tag erkunden musste: Denn am 14. Mai ging es – leider zum einzigsten Mal im Jahr 2011 – zum letzten Spieltag in das Westfalenstadion: Ein emotionaler Augenblick – 3:1 gegen Frankfurt mit einem Tor von Lucas Barrios als allerletzten Ballkontakt der Sasion: Wie hätte diese überragende Saison aus schwarz-gelber Sicht besser enden können – aber auch ein trauriger Augenblick als es hieß Abschied zu nehmen von einer lebenden Legende: Leonardo Dede verließ Dortmund nach 13 Jahren.

Auch der Regen konnte die gute Stimmung bei der Meisterfeier am Sonntag nicht trüben.   Foto: Christian MaskosAm Sonntag stieg dann – trotz miesem Wetter die Meister-Sause auf der B1. Denn die Friedensplatz wo wir die Meister von 1995, 1996 und 2002 feierten ist einfach viel zu klein. Wer im Raum Dortmund aufgewachsen ist konnte diesen Termin einfach nicht verpassen – und obwohl ich seit einigen Jahren vom „Reisevirus“ infiziert bin bleibt der BVB doch immer eine Herzensangelegenheit: Egal ob im Barcelona, Istanbul oder Bangkok – die Ergebnisse des BVB verfolge ich natürlich.

Malerische Fischerboote im Hafen von Volos.  Foto: Christian MaskosBereits am Dienstag nach der Meisterfeier ging es wieder ab: Von Brüssel-Charleroi nach in die wunderschöne mittelgriechische Hafenstadt Volos, wo ich Konstantina besuchte, welche im vegangenen Herbst durch Couchsurfing kennengelernt hatte. Über das immer wieder faszinierende Athen ging es weiter nach Kalamata im Süden der Pelopones. Unvergessen auch hier meine Couchsurfing-Erfahrung: Ich habe bei einem englischen Ehepaar übernachtet das vor einigen Jahren die Insel verlassen hat und als Olivenbauern in einem kleinen Bergdorf nahe Kalamata ein neues Leben gestartet haben: Da Sie mittlerweile ein neues großes Haus gebaut haben durfte ich in Ihrem kleinen selbstgebauten Holzhaus wohnen, welches Sie in den ersten Jahren in Griechenland nutzten. So ruhig, abgelegen und landschaftlich reizvoll – der Gegensatz zu meinen sonstigen Trips.

Die große Moschee in Adana. Foto: Christian MaskosNach drei Tagen zu Hause ging es Anfang Juni auf die griechische Insel Lesbos und die hübsche Hauptstadt Mytilini, ebenfalls mit Couchsurfing. Vor dort ging es mit dem Schff in das türkische Städtchen Ayvalik und dann weiter nach Izmir. Mit Pegasus Airlines ging es weiter nach Adana, dort besuchte ich eine Couchsurfing-Freundin die dort ein Erasmus-Semester absolvierte. Nach dem Besuch in Tarsus ging es weiter nach Kayseri und Istanbul und dann über Basel zurück nach Düsseldorf.

Strandleben in Gydinia, Polen. Foto: Christian MaskosNur 3 Tage später ging es nordwärts – zunächst nach Danzig, wo ich im Badeort Sopot mit meinem Host Jagoda – das bedeutet übersetzt Blaubeere – einen Mondfinsternis am Strand verfolgte und mir zudem noch Gdynia anschaute. Danach ging es in den Norden, zunächst in die ehemalige finnische Hauptstadt Turku. Über Helsinki ging es nach Oulu, wo ich Juulia mit Doppel „u“ kennenlernte: Bereits in Oulu wurde es nicht richtig dunkel, wohl aber ging die Sonne noch für ein gutes Stündchen unter: Unvergessen unser Mitternachtsgrillen auf echtem Feuer bei fast Tageslicht an einem malerischen Flusslauf. Als wird die Würstchen verspeist hatten und mit dem Auto nach Oulu zurückfuhren ging auch die Sonne schon wieder auf. Wie fast alle Finnen verfügt auch Juulias Familiie über ein „Summer-Cottage“, also ein mitten in der Natur gelegenes, oft hölzernes Ferienhaus. Gerade um die Mitsommernachtszeit ziehen sich die Finnen mit Freunden und Famillien gerne hierhin zurück und feiern mitten im Wald an einem der zahlreichen Seen, meist am Lagerfeuer eine rieisge Sause. Echte finnische Hausmannskost – Reentier inklusive – gab es dann bei Ihrer Oma bevor wie nach Rovaniemi nahe dem Polarkreis fuhren: Hier begegneten wir am Polarkreis, nur wenige Kilometer außerhalb Rovaniemis dem Weihnachtsmann und das mitten im Juni wo die Sonne hier gar nicht versinkt. Übrigens spricht Santa sogar ein paar Worte Deutsch, von Couchsurfing hatte er bis dahin aber scheinbar noch nichts gehört – hieß die Idee des interkulturellen Austauschs aber gut.

Juhannusfeuer im Zentrum von Helsinki. Foto: Christian MaskosVon Rovaniemi ging es zurück nach Helsinki, wo ich das Mittsommernachtsfestival (Juhannusfestival) verbrachte. Dabei wurde an einem der kleinen Seen im Zentrum ein Feuer in der Mitte des Sees gemacht und ringsherum Open-Air auf Decken gefeiert. Helsinki ist schon wieder so weit südlich dass es – wenn auch erst weit nach Mitternacht – halbwegs dunkel wird. Letzter Stopp in Finnland war Tampere, ein wunderschöne Stadt. Mit Ryanair ging es dann via Oslo-Rygge und London-Stansted nach Porto und weiter nach Lissabon bevor mit den Azoren das nächste Highlight anstand. Zunächst ging es früh am morgen nach Terceira, und nach einem halben Tag Aufenthalt weiter nach Pico, auf die drittgrößte der Azoreninseln. Pico ist landschaftlich super reizvoll und ideal zu entspannen, das Wetter jedoch Azorentypisch recht wechselhaft. Mit dem Boot folgten Ausflüge nach Horta Faial und Sao Jorge. Von Sao Jorge ging es dann nach Ponta Delgada, der größten Stadt der Azoren auf der Insel Sao Miguel. Die „Hauptinsel“ hat eine Menge zu bieten und die eineinhalb Tage waren viel zu kurz: Übrigens hatte ich die ganzen Azorenflüge allesamt auf einem Ticket gebucht und nur 113€ für den Roundtrip bezahlt, vier Inseln inkludiert, da kann man nicht meckern.

Von den Azoren ging es über Lissabon – mit Ausflügen nach Setubal und Sintra – weiter nach Santorini: Die vielleicht schönste aller griechischen Inseln: Ich bin jedenfalls hellauf begeistert und werde sicher eines Tages wiederkommen. Die Hauptstadt mit den vielen weißen Gebäuden am Hang gelegen, sowie der benachbarten und unbewohnten Vulkaninsel: Santorini ist einfach wunderschön. Über Kos und Trier ging es dann zurück nach Hause. Ein absolut ereignisreiches Halbjahr.

Im zweiten Teil berichte ich dann über Lettland, Estland, Litauen, Kasachstan,China  Malaysia, Thailand, Australien, Ancona, Pescara, Karlstad, Palermo, Verona, Girona, Bergamo, Plovdiv, Budapest, Lissabon.     

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