Magazin Reiseberichte

Live dabei: bye bye Europa, willkommen Nahost

Genau so sollte ein Tag nicht sein… grau in grau und Regen und der Havas-Bus zum Flughafen Sabhia Gökcen kommt auch nur im Schrittempo voran.  „Istanbul Traffic is crazy“ hatten meine Host…

Genau so sollte ein Tag nicht sein… grau in grau und Regen und der Havas-Bus zum Flughafen Sabhia Gökcen kommt auch nur im Schrittempo voran.  „Istanbul Traffic is crazy“ hatten meine Host von Couchsurfing mir erklärt und ich bin dann auch lieber mal rechtzettig, nämlich vier Stunden vor dem planmäßigen Abflug losgefahren, doch wenn es so weiter geht wird selbst das knapp. Es gibt einfach zu viele Autos und zu wenig – nämlich nur zwei – Brücken um den Bosporus zu überqueren.  So reizvoll Istanbul auch ist, die Fahrerei von der europäischen Seite zum asiatischen Flughafen ist zur Hauptverkehrszeit meistens ein Krampf.  Zudem ist der Havas Bus schon wieder teurer geworden, 13 Türkische Lira kostet eine Fahrkarte, also rund 6€, mehr noch als im vergangenen Jahr.  Dafür fährt der Bus jetzt jedenfalls halbstündlich.  Mein Blick fällt auf das wolkenverhangene Ortaköy – dort wo man im Sommer draußen sitzt und mit Blick auf die große nahezu monumental wirkende Brücke Kumpir – das ist eine Art riesige türkische Backkartoffel mit Butter und Käse vermengt und zahlreichen Einlagen wie Erbsen, Mais, Russischem Salat und Würstchen gefüllt.
Um 20:30 Uhr beginnt der Trip dann erst richtig, denn in Istanbul fühle ich mich mittlerweile fast wie zu Hause, immerhin bietet sich Sabhia Gökcen als Umsteigeflughafen in den Nahen Osten und zu Inlandszielen in der Türkei geradezu an. Fast alle Billigflieger sind hier vertreten und dank easyJet kommt man, zumindest aus Basel und London auch immer zu vertretbaren Preisen dorthin.  Mit SunExpress, Pegasus und Anadolujet geht es von dort günstig zu vielen Inlandszielen wie Adana, Van, Trabzon oder Diyabair  – wer rechtzeitig buch,t zahlt zumeist nicht mehr als 30€ pro einfacher Flugstrecke. Air Arabia fliegt von hier nach Sharajah und flydubai in das bekannteste Emirat und beide dank zahlreicher Umsteigemöglichkeiten auch weit darüber hinaus.
Prinzipiell – die Experten unter unseren Lesern wissen das – ist das auch die beste Möglichkeit, wenn man wirklich günstig bis nach Australien oder Neuseeland fliegen möchte, denn ab Sri Lanka oder Indien – je nachdem wo man stoppen möchte kann man problemlos in das günstige Kurzstreckennetz von AirAsia oder die etwas teureren Angebote von Jetstar und Tiger Airways umsteigen und über Bangkok, Singapore oder zumeist Kuala Lumpur bis nach Australien oder Neuseeland fliegen.

So weit zieht es mich diesmal gar nicht unser Routing, übrigens bei der auf Exbir.de vorgestellten flydubai  und später der ebenfalls vorgestellten Pegasus- Preisaktion zusammengebucht bringt mich, sofern alles klappt, zunächst nach Beirut. Istanbul-Beirut für 29€ mit Pegaus Airlines, da kann man, wenn man sich ansieht was für weltfremde Preise andere Airlines wie Lufthansa abrufen, nichtmal meckern: 20kg Gepäck sind übrigens frei, was die Libanesen und Türken auch sehr gerne ausnutzen wie man am Check-in-Schalter feststellen kann.
Von Beirut geht es zunächst nach Dubai und dann weiter nach Colombo, so Gott will, denn der ursprüngliche Flug wurde von der Fluglinie flydubai annuliert, so dass FlyWolf und ich auch noch umbuchen müssen. Was etwas schwieriger ist, denn auf solchen Strecken gilt weder die EU-Verordnung noch kann man wirkungsvoll mit einem Anwalt drohen, denn wer klagt schon wirklich in Dubai wegen der Annulierung eines 40€ Fluges – denn das ist in etwa das, was wir nach Colombo abdrücken mussten.  Sicherlich eine ganze Menge, aber verglichen mit sonstigen Optionen nach Sri Lanka zu kommen ein echtes Schnäppchen.
In einem Cafe habe ich gerade, zumindest für die ersten Nächte, schcon einmal die Unterkünfte auf Sri Lanka festgemacht, Wahnsinn was die für Preisvorstellungen haben, und Hostels mit Dormitories gibt es nur selten. In einem Land mit so niedrigen Basispreisniveau finde ich 13,08€ für ein Einzelzimmer dann doch deutlich zu viel. 
Ich habe erst über Couchsurfing nachgedacht, mich dann in Sri Lanka aber dennoch dagegen entschieden – denn man weiß natürlich nicht, in welche hygienischen Bedingungen man kommt.  Wobei es mich dennoch durchaus gereizt hätte, denn so erfährt man viel  mehr über eine Kultur und das Alltagsleben in diesen Ländern.
Nach Sri Lanka stehen dann der Oman und Kuwait auf dem Programm der Rundreise, aufgrund der aktuellen Entwicklung in der gesamten arabischen Welt zum Beispiel im nahen Bahrain sicherlich ein äußerst interessanter Trip. Dennoch hoffe ich natürlich. dass soweit alles ruhig bleibt.  Auf dem Rückweg trennen sich die Wege der beiden Exbir Autoren ChrissFlyer und FlyWolf. 
Während ich mich entschieden habe auf dem Rückweg – ob das eine gute Idee war sei in der aktuellen Situation einmal dahingestellt – über Ägypten zurückzufliegen und Assuan und Luxor zu besuchen wird FlyWolf- sofern die Grundidee klappt – einen kurzen Abstecher nach Saudi-Arabien probieren, was aus Visumsgründen gar nicht mal so einfach ist.
Dennoch habe ich mich, da die Lage in Ägypten wieder relativ ruhig sein soll, angefangen nach einer Couch in Alexandria zu suchen und hoffe mal, dass es klappt, denn das günstigste Einzelzimmer – Dormitories habe ich keine entdecken können – kostet wiederum 12€ über Hostelworld, was natürlich am Ende eines solchen Trips eine enorme Belastung darstellt.
Denn natürlich wollen wir Extrem Billig Reisen und mit bestem Beispiel vorangehen. Denn als Student ist das Budget durch die zahlreichen Zumutungen und Zwangsabgaben des deutschen Staates immer arg begrenzt.
Die Leute, denen ein wenig Komfort wichtiger ist als ein Extrem Billige Reise sollten übrigens FlyWolfs Hoteltipps folgen: Denn er meidet Hostels grundlegend und kann auch mit Couchsurfing nichts anfangen – ein aus meiner persönlichen Sicht gehobenen Standard, nämlich ein Einzelzimmer mit eigenem Bad muss es sein: Aber natürlich so günstig wie möglich, oder wie er es kurz zu formulieren liebt: Preiswert- seinen Preis wert.  FlyWolf wird in einer eigenen Rubrik, die wir in Kürze beginnen, dann jeweils Hotelvorschläge machen und die von Ihm benutzten Hotels auch bewerten, so dass Ihr einen Eindruck bekommt, was Euch vor Ort erwartet.
Eine „Couch“ weiterzuempfehlen ist indes sicherlich nicht hilfreich, da der oder die Arme dann mit tonnenweise Anfragen bombadiert würde.
Mittlerweile haben wir die Brücke hinter uns gelassen und sind weit in den asiatischen Teil Istanbuls vorgedrungen, so dass ich davon ausgehe, gleich Pünktlich am Check-in zu stehen.
Das Abenteuer Libanon kann beginnen.

Geschrieben am: 25.02.2011
Autor: ChrissFlyer

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