Magazin Reiseberichte

Johor Bahru – Tagesausflug ins Unbekannte – Malaysia

Wenn ich ein neues Land bereise, lerne ich auch gerne „ganz normale Städte“ und nicht nur die Hauptstadt kennen und mache einige Flugausflüge. Auf Johor Bahru fiel die Wahl vor allem weil es günstig war: 10,50€ und das inklusive vorbestellter Bordverpflegung und Kreditkartengebühr. Da musste man einfach fliegen.

Bereits um 03:00 Uhr klingelt der Wecker – und das in der ersten Nacht am Zielort: In Europa, wo ich gerade herkomme ist es gerade 21:00 Uhr. Der Biorythmus ist also einmal gehörig durcheinandergewirbel, dennoch fühle ich mich überraschenderweise nicht wirklich müde: Vielleicht gerade weil ich mit ein bisschen schlafen hier und dort den Rythmus praktisch ausgeschaltet habe. Zu Fuß – denn ein Bus fährt um diese Zeit nicht und ein TAxi würde zwischen drei und vier Euro kosten – mache ich mich durch das nächtliche Kuala Lumpur auf den Weg nach KL Sentral wo die Airportbusse abfahren. In Chinatown ist noch etwas los, einige Restaurant haben noch geöffnet. Menschen schlafen auf der Straße, aber es sieht alles halbwegs sicher aus. Vorbei an der Light Rail Station Par Seni laufe ich am alten Bahnhof vorbei und finde recht zügig und pünkltich auf Anhieb KL Sentral und die Stelle wo der Bus abfährt. Das Schwierigste ist also geschafft. Für 8 RM, also knapp unter 2€ – geht es dann in rund einer Stunde zum Airport, wo ich überpünktlich ankomme: Mehr als 2 Stunden vor dem Abflug. Aber sicher ist sicher – man weiß ja am ersten Tag nie, ob man auf Anhieb alles findet und die Airportsbusse nachts wirklich pünktlich fahren.

Die Kontrolle geht fix, und Getränke darf man auf Domestic-Flügen auch mitnehmen. Sehr lobenswert. Ebenfalls sehr angenehm das Gratis-Wifi im Low-Cost-Terminal.

So früh am Morgen sieht man erst, wie groß Air Asia mittlerweile ist, der ganze Airport steht voller Airbus A 320 im weiß-roten-Air-Asia-Look. Schon beeindruckend. Und schön zu sehen wie eine Low-Cost-Airline zu einem Major Player heranwächst und Ziel um Ziel aufnimmt und den teuren Traditionsfluggesellschaften das fürchten lehrt.

Das Baording verläuft schnell und pünktlich… es geht zu Fuß zu Flieger. Jedoch steht der Flieger einen gefühlten Kilometer weg, fast am Ende der Abstellplätze. So lange bin ich noch nie zu einem Flugzeg gelaufen. Die 9A-AHJ war sauber und machte einen guten Eindruck. Pünktlich hoben wir dann auch ab und landeteten vor der Zeit in Johor Bahru, wobei es nur im Anflug etwa zu sehen gab, da es den ganzen Flug über bewölkt war.

In Johor Bahru habe ich erst einmal mein Mobilfunktelefon im Flugzeug vergessen. Nachdem ich mich am Check-In-Schalter gemeldet hatte die Erlösung: Es wurde bereits gefunden und ich konnte es beim Bodenpersonal abholen. Zum Handy gibt es noch eine ganz lustige Story aus Paris zu erzählen, wo mir Exbir-User Johannes freundlicherweise seine Couch angeboten hatte: Zum ersten Mal seit langem hatte jemand ein älteres Mobilfunktelefon als er. Aber warum soll man etwas was noch gut funktioniert – zugegeben der Akku ist mittlerweile etwas schwach so das ich mich zum Telefonieren einstöpseln muss – wegschmeißen?

Ein Shuttlebus verbindet den Flughafen Johor Bahru mit dem Stadtzentrum und dem Busbahnhof für 8 RM, also ebenfalls etwas weniger als 2€. Johor Bahru ist recht klein, von dem letzten Stopp aus kann man in fünf Minuten das Stadtzentrum und in weiteren drei Minuten die „Waterfront“ mit Sicht auf Singapore erreichen. Johor Bahru ist die Grenzstadt zu Singapore, also auch eine Möglichkeit für alle die Singapore als Ziel haben nach Johor Bahru zu fliegen und mit dem Bus herüberzufahren.

Zunächst lief ich dirket Richtung Zentrum und kam praktsich sofort an der ersten Attraktion vorbei: Dem indischen Rajamariamman Devasthanam Tempel. Der Tempel ist zwar nicht riesengroß, dafür aber beeindruckend und farbenprächtig mit zahlreichen Statuen und Gemälden. Selbst wenn man wie ich – kaum Hintergrundwissen hat – kann man eine Weile in dem Tempel verbringen und die kunstvollen Figuren bewundern. Man kann die Magie dieses Ortes spüren. Gegenüber dem Tempel liegt das Shoppingcenter Plaza Kotaraya: hier gibt es auch westliche Toiletten und sogar Toilettenpapier – wenn auch eine Rolle für alle in der Nähe der Waschbecken. Ein verglecihsweise günstiger Supermarkt, eine Drogerie und Pizza Hut sind ebenfalls vorhanden: Zum Mittagessen gab es dann eine Pizza von Pizza-Hut. Danch lief ich die kleine Jalan Trus Straße hinunter und sah ein riesiges Polizei und Feuerwehraufgebot: In einem Restaurant hatte es gebrannt. Ich verkniff es mir aber Fotos zu machen, um jeden möglichen Ärger im voraus zu vermeiden. In der Touristeninformation, die fast am Wasser liegt, sodass man bereits Singapore und die Brücke sehen kann, welche die beiden Länder verbindet sehen kann. Ich holte mir eine Karte und einen Stadtführer auf Englisch. Danach ging ich die dort eingezeichneten Attraktionen ab: Einige davon wie das alte Polizeihaus oder der Bahnhof waren nicht so interessant. Durch eine Art China-Town mit einigen „Toren“ gelangte ich zum Shoppingcenter „Plaza City-Square“, dem wohl größten Einkaufscenter in JB – wie die Malyen Johor Bahru bezeichnen. Trotz einiger westlicher Ketten, die sich im Shoppingcenter befinden, sollte man die Toiletten hier meiden.

Weiter ging es durch das Zentrum zum historischen bereits 1870 errichteten Chinesischen Tempel von Johor, der sehenswert ist – sich aber nur wenig von anderen chinesischen Tempeln die ich bereits besucht habe unterschied.

Einer der Hauptattraktionen von JB ist das auf einem kleinen Hügel über dem Zentrum gelegene Sultan Ibrahim Gebäude, das heute von der Regierung als Verwaltungsgebäude verwendet wird. Das in Kolonialarchitektur entworfene Gebäude diente im zweiten Weltkrieg als Kommandozentrum. Wenn man den Hügel wieder herunterläuft, kann man am Gerichtsgebäude vorbei durch einen kleinen Park und an einem militärischen Sperrgebiet – einem fast wie einem Regeirungsssitz aussehenden großen Gebiet mit architektonsich durchaus reizvollen Häusern – vorbei zur Sultan Abu Bakar Moschee laufen. Die Moschee ist architektonisch reizvoll und schön anzuschauen und schaut komplett anders aus als die meisten Moscheen die einem auf Anhieb in den Sinn kommen, darf aber leider von nichtmuslimen nicht berteten werden. Nebenan liegen noch zwei Verwaltungsgebäude in islamsicher Architektur die gan nett anzuschauen sind – allerdings darf man auch hier nicht hinein. Hier sitzt die islamsiche Verwaltung und kümmert sich zum Beispiel um Eheschließungen und Scheidungen. Auf dem Rückweg zum Busbahnhof schaute ich dann noch im Gurdwara Sahib vorbei: Einem Tempel einer mir bis dahin nicht bekannten Religion. Direkt am Eingang befindet scih ein großer Speisesaal. Hier werden nur – Fly Wolf wird es freuen – vegtarische Gerichte serviert. Im Obergeschoss befindet sich der gebetsruam mit einem Altar. Das heilige Buch wird dabei jeden Abend weggeschlossen und man muss eine Kopfbedeckung in de heiligen Räumen tragen. Leider musste ich jetzt auch schon zum Busbahnhof, da ich den Bus um 17:30 Uhr und nicht den letzten um 19:10 Uhr nehmen wollte, da direkt am Flughafen noch eine architektonsich interessante neumodische Moschee zur Besichtigung wartet. Im Bus bin ich dann – was eigentlich kein Wunder ist denn ich war ja nach nur wenige Stunden Schlaf schon wieder 14 Stunden auf den Beinen – kurz eingenickt. Am Flughafen angekommen machte ich mich auf dem Weg zur „Airport-Moschee“. Das ist der offizielle Name der Moschee, die übrigens als Anchbarn wirklich nur den Flugahfen und Mc Donalds hat. Die Moschee ist relativ offen gebaut, viele Flächen sind zwar überdacht haben aber keine Seitenwand. Einzig die große Kuppel über dem Gebetsraum macht deutlich, das es sich um eine Moschee handelt. Schon faszinierend wieviele unterschiedliche Architekturstile es beim Bau einer Moschee heutztage gibt.

Übrigens ist am Airport Johor Bahru – der nicht einmal klein ist – mehr los als erwartet. Dnen neben Air Asia und Malysian Airlines regelmäßigen Flügen anch Kuala Lumpur fliegt Air Asia auch nach Miri, Penang und Kota Kinabalu und auch Firefly bietet einige Inlandsstrecken ab Johor Bahru an.

Bei Rückflug flog ich dann mit dem 3000sten jemals gebauten Airbus A 320, der mit einer netten Sonderlackierung versehen ist. Der Flug war relativ normal, außer das Air Asia es nicht hinbekommen hat mein Prebooked Meal (eine Pizza) zu liefern. Erst nach meiner Erinnerung bekam ich die Pizza, zu einem Zeitpunkt als die Anschnallzeichen für die Landung schon wieder einegchaltet waren.

Ein anstrengender Tag, aber eine Erfahrung die ich nicht missen möchte. Johor Bahru war am Ende doch spannender als erwartet. Kann ich Johor Bahru empfehlen? Nun… man muss es nicht gesehen haben, aber man langweilt sich bei einem Tagesausflug auch nicht: Wer also in der Nähe ist sollte vorbeifahren oder jetten. Wobei – wenn man es strafft, alles wichtige in drei Stunden gesehen haben kann.

Gegen 02:00 Uhr, nach rund 23 Stunden, war ich dann wieder zurück im Hostel und im Bett. (C)

 

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