Reise-Magazin

Stansted will mit Golf Airlines in den Langstreckenmarkt einsteigen

Der Flughafen London-Stansted möchte künftig am weltweiten Wachstum teilhaben. Hintergrund ist – das immer mehr Passagiere mit easyJet und Ryanair nach London-Stansted fliegen, dann aber den Airport wechseln um von Heathrow oder Gatwick in die weite Welt zu fliegen – das zusammenstellen eigener Reisepläne auf zwei oder mehr Tickets würde immer populärer – nicht nur innerhalb Europas. Aus diesem Grund buhlt der Airport Stansted nun um die Golf Carrier – namentlich Emirates und Etihad. Auch ein Anschluss an das Turkish Airlines Drehkreuz steht auf dem Wunschzettel.

Neben dem attraktiven Einzugsraum der auch Teile der Midlands, Cambridge und natürlich die London Metropolitan Area umfasst kommen noch die Umsteiger von zahlreichen kleineren europäischen Flughäfen hinzu: Verbunden mit den weiteren Wachstumsplänen im Raum London und Slotknappheit in Heathrow und Gatwick kann Stansted hier ein attraktives Paket anbieten. Emirates hatte zuletzt bereits die Gatwick Flüge zum Teil auf Airbus A 380 umgestellt und es wird erwartet das die kapazitäten nach London weiter erhöht werden.

Für viele Wachstumsregionen in Europa sind die Flüge nach Stansted der Anschluss an die Welt – da die Airports keine Hubanbindung mit einem Langstreckencarrier haben oder nur an einen Hub angeschlossen sind was zu einem überhöhten Preisniveau führt. Ab dem umkämpften London-Markt seien die Tarife so viel niedriger, dass sich die An- und Abreise mit Ryanair oder easyJet lohne. Typische Beispiele sind Ziele wie Kerry, Knock, Lublin, Bromberg, Perugia, Girona, Reus, Eindhoven oder Dinard. An Flughäfen mit nur einem Hubanschluss – vor allem in Frankreich wie Bergerac, Potiers, La Rochelle, Biarritz, Beziers, Carcasonne, Nimes, Lourdes, Pau, Limoges, Rodez, Brive oder Dole sind hier genannt – wo Air France astronomische Preise aufruft und oft noch ein Flugahfenwechsel in Paris erforderlich ist. Aber auch in Spanien wie zum Beispiel Murcia, Santander, Zaragossa, Jerez de la Frontera sind viele wichtige Regionen nur an den Hub des Nationalcarriers angeschlossen. Das selbstorganisierte Umsteigeverbindungen – oft verbunden mit einem Stoppover zum Sightseeing – immer populärer werden ist mit Zahlen unterlegt: So befinden auf manchen Ryanairflügen insbesondere aus Nordosteuropa bis zu 30% Umsteiger – vor allem nach London-Stansted und Mailand-Bergamo – wo es zahlreiche Anschlüsse gibt. Typische Reiseketten sind Tampere-London-Spanien/Italien, Kaunas-London-Spanien/Italien und Polen-London-Spanien/Italien sowie Deutschland-London-Irland und Deutschland-London-Mittelfrankreich.

Insbesondere Etihad Airways ist mit der Beteiligung Air Berlin bereits am Flughafen Stansted vertreten. Auch auf eine Verbindung von Turkish Airlines zum Istanbul hofft man am Flughafen Stansted, nachdem Turkish zuletzt den Londoner-Süden in Gatwick extrem verstärkt hatte. Generell bedienen Gatwick und Stansted – abgesehen von der London-City-Area zwei unterschiedliche Einzugsgebiete – wobei das Einzugsgebiet von Stansted bis in die Midlands reicht und der Airport mit dem Zug z.B. von Birmingham schnell erreichabr ist. Auch die Universitätsstadt Cambridge – mit viel Verkehr von Wissenschaftlern und Forschern – macht es für Airlines attraktiv neben Heathrow und Gatwick auch Stansted zu bedienen. Pegasus Airlines – einer der Aufsteiger dieses Jahrzehnts – zum Beispiel fliegt bereits 2x täglich von London-Stansted in das Drehkreuz nach Istanbul Sabhia Gökcen und bietet Umsteigeverbindungen nach Russland, die Ukraine, Georgien, Katar, die Vereinigten Arabsichen Emirate, den Libanon und nach Kasachstan und Aserbaidschan an.

Norwegian hatte sich bei der Aufnahme der Low-Cost-Langstreckenflüge gegen London-Stansted für den Gatwick entschieden – da dieser bei Langstreckenpassagieren noch bekannter ist.  Air Asia X war einige Jahre in Stansted zu Gast bevor die Strecke anch gatwick verlegt wurde und später wegen überhöhter Gebühren im Zuge der Emissionszertifikate zu Gunsten anderer Destination in Australasien aufgegeben wurde.

Zudem kooperieren easyJet und Emirates bereits beim Vielfliegerprogramm von Emirates und Emirates lässt Passagiere auch auf Günstigairlines wie FlyDubai oder JetBlue umsteigen – so dassauch Durchgangstarife oder ein Modell ähnlich dem „Via Milano“ in Malpensa denkbar sind, wo das Anschlussrisiko von einer Versicherung abgeecktwird, die der Passagier als Umsteiger am Airport gratis bekommt, wenn er seine Verbindung einträgt. Auch in Malpensa funktioniert der Übergang von easyJet auf Emirates mit zwei getrennten Buchungen dank Via Milano perfekt.