Magazin Reiseziele

Try Nordkorea – z. B. 3 Tage, DZ, Vollverpflegung + Zugfahrt ab Dandong (China) 350€

exbir Artikel aus 29.03.2013

Dennis Rodman, der gern als „exzentrisch“ bezeichnete Ex-NBA-Superstar, war vor Kurzem da – und zeigte sich von Nordkorea und seinem Staatschef Kim Jong Un begeistert („großartiger Typ“). Rodman reiste Anfang März für einen Basketball-Doku-Film gemeinsam mit drei Spielern der Harlem Globetrotters in das asiatische Land. In den USA wurde Rodmans „Basketball-Diplomatie“ und sein durch deutliche Gesten und Aussagen demonstriertes positives Verhältnis zu seinen Gastgebern (Rodman zu Basketball-Fan Kim: „Sie haben einen Freund fürs Leben“) – wie zu erwarten war – scharf kritisiert. In New York soll Rodman später aus der Bar seines Lieblingshotels geflogen sein, u. a. weil er andere Gäste aufgefordert habe, ein politisches Manifest Kims zu lesen. Die Reise Rodmans nach Nordkorea ist bei Youtube gut dokumentiert. In diesem Text findet Ihr eine kleine Auswahl (für die Werbung in den Youtube-Videos ist Exbir natürlich nicht verantwortlich). Für alle, die die Videos als Anregung nehmen wollen, selbst einmal die hochspannende Reise in das recht abgeschottete Land zu unternehmen, haben wir ein paar Tipps und Infos zusammengestellt.

Nur zwei Exbir-User haben bisher in unserer Flughafendatenbank den Sunan International Airport
von Pjöngjang als persönliches Reiseziel eingetragen. Recht wenig für eine Reise-Community. Ein wichtiger Grund dafür dürften politische Vorbehalte sein. Ein weiterer, dass man nach Nordkorea definitiv nicht billig reisen kann. Es gibt nur eine überschaubare Zahl von Möglichkeiten, als Tourist ins Land zu kommen, und die recht hohen Preise sind fix und nicht aushandelbar.

Definitiv am günstigsten reist man nach Nordkorea mit Young Pioneer Tours, der Top-Alternative zu teuren „Platzhirschen“ wie Koryo Tours. Nicht nur liegen die Preise für Wochentrips u. Ä. bei Young Pioneer Tours deutlich unter denen der etablierten Konkurrenz, der chinesische Touroperator hat auch interessante Kurzreisen im Portfolio. So reist ihr zu Frühbucher-Preisen im Januar, August und September 2014 schon für 350 Euro für 3 Tage/2 Nächte nach Pjöngjang. Los gehen die Reisen im chinesischen Dandong, inkludiert sind neben dem Hotelaufenthalt und Vollverpflegung die Return-Zugfahrten nach Pjöngjang. Darüber hinaus bietet Young Pioneer Tours günstige 7 Tage/6 Nächte Touren für unter 1.000 Euro (Zugfahrt ab Peking nach Pjöngjang return). Die Preise gelten für Buchungen in 2013 und Reisen in 2014 (die Preise für Touren im Januar und Februar 2014 gelten für Buchungen bis zum 1. November).
Zur Preisübersicht

Als Kostenfaktoren kommen natürlich noch der Flug von Deutschland nach Peking, die Weiterreise nach Dangdong, das Visum für Nordkorea (je nach Ausgabeort 40 bis 60 Euro) und diverse, z. T. optionale Ausgaben (Trinkgelder, Souvenirs, Getränke, Eintritt zu speziellen Veranstaltungen, Blumen zur Niederlegung vor Monumenten und Gedenkstätten) hinzu.

Grundsätzlich gilt: Wenn man nach Nordkorea reist, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man nach Nordkorea reist! Vieles vor Ort entspricht nicht unseren Vorstellungen von touristischer Qualität bzw. Service-Qualität und persönlicher Freizügigkeit. Sollte im – teuren – Hotel mal die Duscharmatur aus der Wand fallen: Don’t worry – sicher liegt irgendwo im Badezimmer ein kleiner Holzkeil, mit dessen Hilfe man besagte Armatur wieder einigermaßen stabil an der Wand befestigen kann. Im Zweifelsfalle fragt man an der Rezeption nach. Auch wird das Besuchsprogramm nicht immer so umgesetzt, wie vorher angegeben. Gerade an Feiertagen sind in Pjöngjang viele Besuchergruppen unterwegs, die auf die einzelnen Besichtigungsziele verteilt werden. Hierbei kommt es gelegentlich zu Planungsfehlern und Korrekturen. Die jeweiligen ausländischen Reiseveranstalter – die alle ihre „Beziehungen“ zu den Behörden haben – sind stets bemüht, für ihre Reisegruppe das Beste „rauszuholen“ – da dies aber alle versuchen, können nicht alle Erfolg haben. Im Reiseprogrammen findet man daherr oft Formulierungen wie z. B. „Voraussichtlich mit Besuch der Arirang Mass Games“ – sicher ist nichts (bei den Arirang Mass Games handelt es sich um eine gigantische Massensport- und Kunstschau).

Besonders irritierend ist für viele „Nordkorea-Neulinge“, dass man vor Ort die Reisegruppe und das Hotel nicht eigenständig verlassen darf. Entfernt man sich zu weit von der Gruppe, wird man von den Reisebegleitern sofort zur Ordnung, sprich: zurück zur Gruppe gerufen. Fotografieren kann man allerdings inzwischen recht frei (außer militärische Einrichtungen) – doch natürlich sollte man nicht unbedingt die hässlichsten (Straßen-)Ecken des Landes ablichten. Das gebietet schon der Respekt vor den Gastgebern, und in anderen Ländern macht man es ja – meist – auch nicht. Hier findet Ihr ein paar Fotos von einer Nordkorea-Tour im April 2012.

Bei den Reisebegleitern (aber auch Museumsführern usw.) handelt es sich übrigens in der Regel um selbstbewusste, polyglotte junge Frauen, deren Charme anscheinend gezielt zur „Konfliktprävention“ genutzt wird. Wenn man freundlich nachfragt, bemühen sich viele Reisebegleiterinnen, Sonderwünsche der Gruppe hinsichtlich alternativer Besuchsziele zu erfüllen. Natürlich sind auch sie immer an den Rahmen gebunden, der durch die Vorgaben der Behörden absteckt wird – nichtsdestotrotz geht manchmal das eine oder andere.

Also: Don’t hesitate. Bei der Suche nach günstigen Peking-Flügen helfen wir Euch gerne auf unserer Facebook-Seite.