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Santorin zur Nebensaison – ungestört die Postkartenmotive genießen

Die Spätherbstsonne wärmt die Haut, Vögel zwitschern. Mein Blick schweift über die spiegelglatte See und kargen grau, braun und teilweise rotbraunen Hügel. Oia liegt wie ein weißer Farbtupfer voraus. Einige wenige Segelboote sind noch unterwegs zwischen Santorin und Thirasia. Eine herrliche Ruhe. Und ein tolles Wetter, um die vielen weiß-blauen Häuser und die Landschaft zu entdecken.

Santorin in der Off-Season Ende Oktober ist eine gute Idee: Zwar gibt es keine Sonnengarantie mehr, die Sonne hat aber noch genug Kraft um die T-Shirt herumzulaufen oder sogar zu baden. Einzig der frische Wind ist schon etwas kühl.

Während andere Inseln schon relativ „tot“ sind, ist im berühmten Santorin noch alles offen: Tavernen, Supermärkte und Restaurants und Souvenirshops. Nur der latente Stress durch von Touristen überfüllte Gasen ist weg. Und beim Fotografieren der wirklich tollen Spots läuft kaum mehr jemand durchs Bild.

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Einzig zum Sonnenuntergang abends in Oia war es noch richtig voll. Die Besucher quetschten sich auf die alte Burg – den Top-Aussichtspunkt. Zum Glück gibt es in Oia aber zahlreiche Punkte, um den berühmten Santorin-Sunset zu erleben – so dass wir etwas abseits einen eher ruhigen Sonnenuntergang erlebten – mit Sicht auf die Windmühlen und vielen weißen Häuser.

Wer Santorins einmalige Landschaft und Architektur entdecken will – der ist in der Nebensaison genau richtig. Und das alles gut und günstig: Wir zahlen heute Nacht für das Doppelzimmer 12,80€. Und das nicht im „touristischen“ Perissa und Perivolos sondern in der Inselhauptstadt „Thira“ bzw. dem nahe gelegenen Firostefani. Mit einer kleinen Dachterasse mit einem wundervollen Ausblick – wenn auch auf die „falsche Seite“ – also ins Inselinnere. Wenn wir jedoch aus der Tür fallen – dann müssen wir nur die Straße überqueren und haben den weltberühmten „Santorini-Blick“ auf die traumhafte Caldera.

Santorini. Foto: Exbir Travel, C. Maskos

Santorini gilt teils zurecht als extrem teuer. Wer mit toller Aussicht in einem der Luxusrestaurants mit Caldera-Blick direkt im Zentrum etwas bestellen will, zahlt kräftig. Doch den Blick gibt es auch gratis – von vielen Mauern und Bänken und beim Spazieren.

Wer zum Essen etwas abseits in in die kleinen Tavernen (ca. 5 Minuten vom phantastischen Blick entfernt) einkehrt, kann durchaus gut und günstig essen. Die Portionen sind meist so riesig, dass sie auch zu zweit reichen. Ansonsten bleiben natürlich die Klassiker: Gyros Pita, wofür in Thira und Oia etwa 2,50€ gefordert wird, oder einen Fleischspieß ab ca. 1,80€.
Weitere Pita-Varianten mit „Country-Sausage“, Lamm-Döner usw. liegen zwischen 2,50€ und 3€. Ein weiterer guter Spot für günstige „Take-Away-Food“ ist der kleine Hauptplatz vor der Altstadt.

Wenn man von der Busstation auf die Caldera zuläuft und sich links hält, kommen einige günstige Restaurants und ein richtiger und preiswerter Supermarkt – so dass auch Selbstversorgung kein Problem darstellt.

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Flüge kosten in dieser Saison zwischen 9,99€ und 19,99€ wenn man zeitig bucht mit Ryanair und Volotea – manchmal sind aber Santorini-Athen Flüge auch für 1€ in den berühmten „Ein Euro-Sales“ bei Volotea zu finden. Somit lassen sich wundervolle Kombinationsreisen Deutschland-Athen-Santorini-Athen-Deutschland mit Ryanair basteln – wobei es Athen meist zwischen 16,99€ und 24,99€ gibt. Idealer Vorausbuchungszeitpunkt 10-6 Wochen.

Busse zum und vom Flughafen fahren von 06:00 bis 22:00 Uhr, man kann es aber auch in gut 45 Minuten laufen.

Santorini kann also ein echtes Extrem Billiges Reiseziel bleiben – und das auch eher gediegen mit Einzel/Doppelzimmer, wenn ihr keine Lust auf ein Hostelbett habt.

Santorini. Foto: Exbir Travel, C. Maskos

Fazit: Die Nebensaison im Oktober ist ideal für alle, die die Schönheit Santorinis und die vielen Postkartenmotive in Ruhe und stressfrei genießen wollen. Die noch immer angenehm warmen Temperaturen sind ideal zum Wandern und um die tolle Landschaft zu erkunden. Nicht vergessen, die Ausgrabungen von „Ancient Thira“ oben auf dem Hügel mal in Ruhe anschauen. Und Fotos sind auch drei Mal so schön, wenn nicht Tausend Leute ständig durch das Bild laufen. (c/j/h)

Weitere schöne Fotos aus Santorini findet ihr hier

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